Der Ettenheimer Kunstmaler Kurt Bildstein (links) hat mit Hofstettens Galerie-Beauftragtem Heinz Schumacher letzte Absprachen für die Ausstellung getroffen. Foto: Störr

Kunst: Werke des Ettenheimers Kurt Bildstein sind in Hofstetten zu sehen / "Wald – Porträts – Stillleben"

Der Ettenheimer Kunstmaler Kurt Bildstein stellt seine Werke im Oktober und November unter dem Thema "Wald – Porträts – Stillleben" in Hofstetten aus. Sie sind ab Montag, 10. Oktober, im Rathaus zu sehen.

Hofstetten. Bereits am Freitag, 8. Oktober, findet die Vernissage statt – allerdings im Kreis geladener Gäste. Die aus Hofstetten stammende Kulturwissenschaftlerin Julia Dold führt in die Werke Bildsteins ein. Bereits ab diesem Zeitpunkt kann ein Teil der Ausstellung durch die Schaufenster der "Kunst im Dorf"-Galerie betrachtet werden.

Die Lebensgeschichte des 93-jährigen Künstlers ist bemerkenswert. Geboren in Konstanz, zog seine Familie zu Beginn des Zweiten Weltkriegs nach Ettenheim. Mit dem Ende des Kriegs und noch während seiner handwerklichen Ausbildung zum Maler und Restaurator belegte Kurt Bildstein die ersten Kurse an der Offenburger Volkshochschule. Dort zeichnete sich schon früh das außergewöhnliche Talent ab und eine Einladung an die Freiburger Kunstakademie folgte. Damals fertigte Kurt Bildstein Lithographien, Wandbilder, skizzenhafte Zeichnungen und Aquarelle mit Ettenheimer Motiven.

Dass er schon 1951 mit dem Hans-Thoma-Staatspreis ausgezeichnet wurde, sprach schon in jungen Jahren für das Können des Künstlers. Nach dem Kunststudium gründete er 1956 seinen kunstgewerblichen Betrieb für Restaurierungen mit einem Startkapital von nur 100 D-Mark. Schließlich habe er für die Familie um Ehefrau Margarete und die Kinder Doris sowie Martin ein festes Einkommen erzielen müssen.

Als er nach gut 30 Jahren den Betrieb an den Sohn weitergegeben hatte, sei es wie eine Befreiung für ihn gewesen. "Seit dem Ruhestand hatte ich jedes Jahr etwa drei bis vier Ausstellungen", schätzt Kurt Bildstein beim Besuch von Hofstettens Galerie-Beauftragtem Heinz Schumacher. Dass viele seiner Werke in Schweizer Galerien hängen oder sich dort in Privatbesitz befinden, erfüllt den Künstler zu recht mit Stolz.

Seine Bewunderung galt schon immer dem italienischen Renaissance-Maler Piero Della Francesca, weshalb er oft nach Italien reiste, um dessen Werke zu studieren. In die Toskana habe er öfter seine Ettenheimer Malgruppe mitgenommen. Er experimentierte mit Utensilien, die er aus seiner Arbeit als Restaurator kannte, schuf spezielle Lackbilder, Acrylbilder oder Aquarelle.

"Ich arbeite immer in Perioden", erklärt Kurt Bildstein. Mal seien es Landschaften, dann wieder Porträts oder Stillleben, wie er sie auch in Hofstetten ausstellen wird. Dabei interessiere ihn gerade am Wald weniger die Natur als vielmehr die vertikale Struktur der Bäume. Speziell für die Ausstellung hat er verschiedene Motive von Hofstetten gemalt.

Kurt Bildstein wurde am 19. August 1928 als Sohn von Erich und Martha Bildstein in Konstanz geboren. Die frühe Kindheit verbrachte er in Waldshut, bevor die Eltern in seinem elften Lebensjahr nach Ettenheim umzogen. 1953 hatte er seine Frau Margarete geheiratet, die Kinder Doris und Martin folgten. Seine Ausbildung zum Maler und Restaurator absolvierte er in Offenburg, ab 1950 studierte er vier Jahre lang an der Kunstakademie in Freiburg. Bereits 1951 wurde er mit dem Hans-Thoma-Staatspreis ausgezeichnet, 2012 erhielt er die Verdienstmedaille und 2018 den Kulturpreis der Stadt Ettenheim.