Sport: Corona-Verordnungen als große Herausforderung für SV Hofstetten / Keine Mitglieder verloren
Der Hofstetter Sportclub ist trotz finanzieller Einbußen relativ gut durch die Corona-Krise gekommen. Während der Hauptversammlung wurden zwei Vereinsjahre betrachtet, in denen die Mitgliederzahl weitestgehend gehalten wurde.
Hofstetten. Aus dem Vorstands-Team berichtete zunächst Sprecher Edgar Mäntele von schwierigen Monaten, die hinter dem SC liegen würden. Es habe trotz Kontakt-Beschränkungen gegolten, in Verbindung zu bleiben, was über digitale Angebote versucht worden sei. "Rückblickend ist zu sagen, dass wir glücklicherweise praktisch kein Mitglied verloren haben", erklärte Mäntele in der Gemeindehalle. Die Umsetzung der sich ständig ändernden Corona-Verordnung "Sport" sei eine große Herausforderung und mit enormen Aufwand verbunden gewesen. Bei fast jeder Entscheidung habe man sich bei Bürgermeister Martin Aßmuth rückversichern müssen. Für die vielfältige Unterstützung vor und hinter den Kulissen gelte ihm ein ganz besonderer Dank des Vereins.
Das Eugen-Klaussner-Vereinsheim sei am 8. Dezember des vergangenen Jahres zuletzt regulär geöffnet worden. Am Ende werde der entgangene Umsatz aus der Nicht-Bewirtung bei bis zu 150 000 Euro liegen – die auch nicht mehr erwirtschaftet werden könnten, bezifferte Mäntele. "Der Gesetzgeber hat den Vereinen in den letzten Jahren viele Steine in den Weg gelegt." Das markanteste Beispiel sei dafür die DGSVO, die vielfach versprochene Unterstützung des Ehrenamts sei nicht zu erkennen.
Anfang des Jahres habe es zwar einen erhöhten steuerlichen Spielraum sowie eine höhere Ehrenamtspauschale gegeben, doch die administrativen Themen wären um ein Vielfaches gestiegen. Neben Corona habe es mit der Integration eigener Jugendspieler in die Aktiven auch Erfreuliches gegeben.
Dass beim SC die Inklusion seit Jahren gelebt wird, zeigte die Integration von John Ruf in die Aktiven, der bereits seit der F-Jugend im Verein Fußball spielt. Beim Südbadischen Fußballverband wäre für die Aktiven eine Ausnahme-Regelung erwirkt und gleichzeitig die bundesweite Umsetzung angeregt worden. Die Integration eigener Nachwuchs-Spieler sowie die Inklusion würden sinnbildlich für die ausgezeichnete Jugendarbeit im Verein stehen, die sich nicht ausschließlich an Tabellenplätzen orientieren würde.
Schriftführerin Franziska Neumaier legte nach sieben Jahren im Amt letztmals ihren Bericht mit vielen Bildern unterlegt ab. Trotz Corona war im Verein einiges los, vom letzten Fair-Play-Spieltag der Jüngsten über die Renovierungsarbeiten mit 500 ehrenamtlichen Stunden bis hin zum jüngsten Sparkassen-Fußballcamp mit 165 teilnehmenden Kindern wurde vieles in Erinnerung gerufen.
Kassierer Dennis Oehler gewährte einen vertiefenden Blick "in den Motorraum des SC", wie er es benannte. Allein der Rückgang der Buchungen sprach Bände. Waren in der Saison 2019/20 mit 734 gebuchten Vorgängen schon nur noch etwa die Hälfte des Vorjahres erreicht, wurden in der Saison 2020/21 nur noch 466 Buchungen getätigt. Der Verein sei in einen Winterschlaf versetzt worden, Ausgaben reduziert und Einsparpotenziale ausgelotet worden. "Nach Corona werden wir uns Veranstaltungsformate überlegen müssen, um Einnahmen zu generieren", blickte der Kassierer voraus. Denn mit der Erneuerung der Ballfang-Zaunanlage und der Anschaffung eines neuen SC-Busses stehen zusätzliche Ausgaben auf der Agenda. Nach den Sportberichten beschloss die Versammlung einstimmig die moderate Erhöhung des Mitgliedsbeitrags.
Bei den Neuwahlen wurde das SC-Vorstands-Trio Dominik Hertlein, Thomas Kreyer und Edgar Mäntele im Amt bestätigt. Kassierer bleiben Jana Neumaier und Dennis Oehler. Neuer Kassierer ist Timo Schwendemann, neuer Beirat fürs Finanzwesen ist Andreas Neumaier. Zu weiteren Beiräten wurden Urban Krämer (Marketing), Christine Buchholz (Mitgliederverwaltung), Hubert Obert (Bauwesen), Michael Kornmaier (Sport) und Christine Schmid (Wirtschaftsbetrieb) gewählt. Kassenprüfer bleibt Josef Kaspar. Die Beiräte "Jugend" wurden Stefan Allgaier und Fabian Huber.