In der Sitzung des Hofstetter Gemeinderats stellten Bauherr Manfred Streit (Vierter von links) und Architekt Marco Engler (Fünfter von links) den überplanten Entwurf zum Umbau und der Erweiterung der "Biereck" vor. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

"Biereck": Zustimmung weiterer Behörden fehlt noch / "Ein gangbarer Kompromiss"

Hofstetten. Der Hofstetter Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Mittwochabend dem überplanten Entwurf zum Umbau des Gasthauses Biereck zugestimmt. Mit entsprechender Zustimmung der Behörden könnten im kommenden Monat die Bagger anrollen.

Eigentümer Manfred Streit und Architekt Marco Engler (Büro Harter und Kanzler, Haslach) stellten die geänderte Planung vor. "Nach dem ersten Anlauf ging es relativ lange, bis das Genehmigungsverfahren durchlaufen war", blickte Streit zurück. Die überarbeitete Planung sei in der Größe des Gastraums und im Hinblick auf einen möglichen Betreiber angepasst worden.

"Dieser wird mit einer etwas mehr an den Bestand angelehnten Situation besser zurecht kommen", vermutete Streit. Der gesamte Komplex habe immer noch eine entsprechende Größe, die Gastronomie wäre mehr an das bäuerlich geprägte Gasthaus angepasst worden.

Marco Engler erklärte den Lageplan von der "Munde" her kommend mit dem Gasthaus im Stil eines typischen Schwarzwaldhauses, der anschließenden Terrasse über den neuen Wellness-Bereich und dem neuen Gästehaus, das allerdings nur mit einem Geschoss über dem Straßenniveau sichtbar sein wird. "Das zweite Geschoss verbirgt sich im Berg und duckt sich gegen das Gasthaus", führte der Architekt aus. Stellplätze würden oberhalb der Straße angelegt, der Zugang zum Gasthaus barrierefrei ausgestaltet und auch der bestehende Gewölbekeller soll aktiviert werden.

Die jetzige Planung habe sich zurückentwickelt, im Bestandsgebäude werde es auch weniger Zimmer geben. Allerdings sei ein Raum für die Übernachtung von Wandergruppen oder ähnlichem vorgesehen. "Im Gesamten wird es 40 Betten im neuen Gästehaus geben, 20 Betten im Bestandsgebäude und noch einmal acht Betten im Gruppenraum", erklärte Engler auf Nachfrage. "Es ist ein gangbarer Kompromiss, der funktioniert. Auch für die Pächter", zog Streit ein Fazit.

Gemeinderat Wilhelm Uhl (CDU) erkundigte sich nach der Verlegung der Gemeindeverbindungsstraße, die auch künftig direkt am Gasthaus entlang führen wird. Doch wirtschaftliche Gründe und der eingeschränkte Geltungsbereich hätten dagegen gesprochen, bei einer freien Gestaltung wäre der entsprechende Antrag für Streit keine Frage gewesen. Elisabeth Kornmaier (FW) erkundigte sich nach der Internet-Versorgung, doch Streit relativierte: "Die Bauzeit wird eineinhalb Jahre dauern." Es gelte, einen Schritt nach dem anderen zu tun. Arnold Allgaier (Freie Wähler) betonte: "Die Gemeinde profitiert enorm von der Biereck, es ist ein Gewinn für die kommenden Jahrzehnte."

Auch Bürgermeister Martin Aßmuth befand: "Die zurückhaltende Planung ist nicht nur für Hofstetten, sondern für die gesamte Raumschaft ein Gewinn. Die Anlehnung an die Tradition und der Erhalt in Verbindung mit dem Schwarzwald gefällt mir sehr gut."

Der Erhalt der "Biereck" ist der ursprüngliche Wunsch des Bauherrn Manfred Streit gewesen. In verschiedenen Planungsstadien war das immer wieder Thema der Gespräche mit Architekten und Fachplanern. Durch die notwendige Erneuerung des Dachstuhls und den Verzicht auf einige Hotelzimmer wurden wirtschaftlich tragfähige Möglichkeiten erarbeitet. Die "Biereck" wird in Teilbereichen erhalten, umfassend saniert und die Abläufe an heutige Anforderungen angepasst sowie optimiert.