Bürgermeister Martin Aßmuth stellte das Thema des musikalischen Abends und Helmut Neerfeld vor. Foto: Reinhard Foto: Schwarzwälder Bote

Kunst im Dorf: Konzert mit Akkordeonspieler Helmut Neerfeld eröffnet Feierlichkeiten zu 20-Jährigem

Das 20-jährige Bestehen der Ausstellung "Kunst im Dorf" wurde am Freitagabend eingeläutet. Zu diesem Anlass spielte der Akkordeonist Helmut Neerfeld.

Hofstetten. Bereits kurz vor Beginn mussten schon zusätzliche Stühle in den Bürgersaal getragen werden, trotzdem fand nicht jeder Besucher einen Sitzplatz. In seiner Eröffnungsrede erzählte Bürgermeister Martin Aßmuth von der Geschichte von Kunst im Dorf. Er lobte die vielen fleißigen Hände, welche an der Entstehung und der Weiterführung der Veranstaltung beteiligt waren. Nach einer kurzen Vorstellung des Akkordeonspielers von Helmut Neerfeld und des Themas des musikalischen Abends schloss Aßmuth die Rede mit einem kurzen Gedicht von Rainer Maria Rilke.

Einer kurzen und kraftvollen musikalischen Einleitung folgte eine Erklärung des Abendprogramms von Neerfeld selbst. In der ersten Hälfte würden Musetten gespielt, darauf eine kurze Pause eingelegt, um sich in der zweiten Hälfte mit neuer Kraft dem Tango zu widmen. Neerfeld fesselte den Saal mit seinem wunderbaren Spiel. Es mag Räume geben, die eine bessere Akustik haben als der Bürgersaal, doch bot dieser einen passenden Rahmen für das Konzert. Mit geringem technischem Aufwand wurde Neerfelds Instrument verstärkt und dadurch ausreichend, aber nicht zu laut.

Die Lieder, eines so wunderbar vorgebracht wie das andere, wurden unterbrochen von kurzen Einschüben des Musikers, welcher mal ein wenig über die Geschichte der Musette erzählte und mal einen Schwank aus seinem Leben zum Besten gab. Stets widmete er sich dann erneut mit einer Hingabe in die Musik, welche nicht nur sichtbar, sondern auch deutlich zu spüren war. Mal lachte Neefeld, mal schien er in den Mollpassagen schier mit dem Komponisten zu leiden. So war nicht nur das Zuhören eine wahre Freude, sondern auch, den Akkordeonspieler zu beobachten. Nebst traditionellen Stücken waren auch modernere Komponisten wie Richard Galliano dabei. Vor der Pause schloss Neerfeld mit einem wunderbaren Arrangement des Liedes "La vie en rose" von Hans-Günther Kölz.

Die zweite Hälfte des Abends widmete Neerfeld dem Tango. Kunstvoll und mit einer beeindruckenden Leichtigkeit vereinte er in seinem Spiel die Kraft und die Leidenschaft, die der argentinischen Musik innewohnen. Auch in diesem Teil des Konzerts glänzte Neerfeld mit seinen humoristischen Einschüben und Anekdoten und erwies sich nicht nur als wunderbarer Musiker, sondern auch als geübter Alleinunterhalter. So erzählte er beispielsweise die Geschichte des Astor Piazzolla, einem der bekanntesten Komponisten des modernen Tango. Die zweite Hälfte des Abends war, fast möchte man sagen naturgemäß, deutlich abwechslungsreicher als der erste Teil. Dies ist allerdings schlicht der Tatsache geschuldet gewesen, dass der Tango in seiner Komposition vielfältiger und facettenreicher ist als die Musette. Die Darbietung endete mit den drei berühmtesten Stücken von Astor Piazzolla, dem Meditango, dem Novitango und dem Libertango.

Neerfeld wurde mit lange anhaltendem Applaus für seine überwältigende Darbietung belohnt und nachdem er einen fröhlichen Walzer und "La Paloma" als Zugabe gespielt hatte, lud Bürgermeister Aßmuth die Gäste noch ein zu verweilen.

Für das 20-jährige Bestehen von Kunst im Dorf wird in Hofstetten ein vielfältiges Programm geboten. Helmut Neerfeld eröffnete die Ausstellung mit einem Konzert. Nebst musikalischer Darbietungen stehen jedoch viele weitere Kunstrichtungen auf der Tagesordnung, unter Anderem Malerei, Handarbeiten und Fotokunst.