Als Rechner der Heinrich-Hansjakob-Gesellschaft wurde Bürgermeister Henry Heller (von links) vom Vorsitzenden Thomas Bauer (Mitte) verabschiedet. Der neugewählte Bürgermeister Martin Aßmuth übernimmt das Amt von Heller. Foto: Becker Foto: Schwarzwälder Bote

Literatur: Hansjakob-Gesellschaft tagt in Hofstetten / Heller bleibt Beisitzer

Heinrich Hansjakobs "Paradies" ist Tagungsort für die Hansjakob-Gesellschaft gewesen. Durch das Ausscheiden von Hofstettens Bürgermeister Henry Heller waren Nachwahlen notwendig.

Hofstetten. Der Vorsitzende Thomas Bauer berichtete von der Arbeit der Gesellschaft auf vielen Feldern. Der Lebens- und Wirkungsraum Hansjakobs reicht vom Bodensee bis zur "Residenz" nach Karlsruhe. Dabei sind, so Bauer, Haslach und Hofstetten der Schwerpunkt in der Mitgliederzahl. Allerdings sei zu bemerken, dass sich durch das Wirken von Kurt Mager aus Zimmern in der dortigen Region 140 Mitglieder zu Hansjakob bekennen.

Drei Säulen tragen die Tätigkeiten der Gesellschaft: Dreimal im Jahr informiert der Hansjakob-Brief die Mitglieder über alle wichtigen Ereignisse. Mit großer Sach- und Fachkenntnis stellt Vorstandsmitglied Peter Schäfer alle Fakten zusammen. Mit der Jahresgabe "Kleine Edition" sorgt eine zweite Publikation für die Verbreitung der literarischen Werke des Volksschriftstellers. 2018 wird Mitglied Professor Andreas Beck das schwierige Thema "Heinrich Hansjakob als Theologe" veröffentlichen. Die dritte Säule ist die neue Webseite mit allen Informationen rund um die Gesellschaft sowie der Kontakt von Alois Krafczyk zu den Medien.

Den Schwerpunkt bei Veranstaltungen setzt die Gesellschaft in den größeren Städten wie Freiburg, Rastatt und Karlsruhe. Während Hansjakob auf dem Land bekannt ist, sieht dies in den Großstädten anders aus. Werner Stehle wird den Raum Karlsruhe-Rastatt betreuen. Besonders den Jugendlichen soll Hansjakob näher gebracht werden. Ein anderes Betätigungsfeld ist, die vielen Schulen, Gebäude, Straßen und Plätze, die den Namen des Dichterpfarrers tragen, zusammenzufassen.

Von negativen Erlebnissen musste Bauer jedoch berichten. So beschäftigte sich der Stadtrat in Freiburg mit der Namensfrage. Die Bedenken einiger Ratsmitglieder wegen Hansjakobs Haltung zum Judentum wurde von der Mehrheit des Gremiums jedoch nicht akzeptiert. So bleiben auch in Freiburg die Benennung einer Straße, eines Platzes und einer Schule mit dem Namen Hansjakobs bestehen.

Als besonderes "Zugpferd" bezeichnet man die Ehrenmitgliedschaft, die man dem wohl derzeit bedeutendsten deutschen Schriftsteller Martin Walser zu dessen 90. Geburtstag antrug. Dieser nahm sie als eine "hohe Ehrung" an, zumal er eine "große Nähe" zu Hansjakob verspüre.

Die Verbindung ins benachbarte Elsass wird durch die Kontakte zu französischen Kooperationen vertieft.

In einem sowohl inhaltlich als auch rednerisch hervorragenden Beitrag stellte Alois Krafczyk "Heinrich Hansjakob – Ausflüge im Schwarzwald" vor. In diesem Buch beschreibt der Volksschriftsteller, was er sieht und wie er es sieht.

Durch das nahende Ende der Amtszeit von Bürgermeister Henry Heller und dessen Verzicht auf das Ehrenamt des Rechners musste nach dessen letzten Rechenschaftsbericht ein neuer Kassierer gefunden werden. In guter Tradition übernahm Hellers Nachfolger Martin Aßmuth dieses Amt bereitwillig. Henry Heller bleibt dem Verein jedoch als Beisitzer erhalten. Kassenprüfer bleibt Rechnungsamtsleiter Markus Neumaier.