Dem Standort des Narrenbrunnens wurde zugestimmt, dort wird er als eigenes Bauwerk und ohne Einbeziehung der dahinter sichtbaren Gemeindehalle den Mühlenpark bereichern Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Einstimmiges Votum für "kleine Variante" / Bau soll zeitnah erfolgen / Infotafel erklärt Sagen

Der Standort ist festgelegt, die Variante beschlossen: Hofstetten bekommt einen Narrenbrunnen. Unterhalb des Rathauses wird er in der Nähe des Narrenkellers aufgebaut und den Mühlenpark als gestaltendes Element bereichern.

Hofstetten. Während der Gemeinderatsitzung stellten Narren-Vorstand Hans-Peter Singler und Jochen Neumaier die konzeptionelle Idee des Brunnens vor, der von Berthold Mäntele und seiner Lebensgefährtin entworfen wurde.

"Der umgedrehte Gräbsler-Hut wird der Brunnentrog, der Höllenhund ist noch nicht wirklich ausgestaltet und bisher nur als Maske dargestellt", erklärte Singler. Der Wasserlauf werde als Sousaphon ausgebildet und fließe in den Trog, unter den der Höllenhund verbannt wurde. Eingezäunt durch Balken und Ketten werde auch der Narrenruf bildlich dargestellt und die Schatzsucherin schaue aus der Mauer ragend nach dem Verlorenen. Auf einer Informationstafel werde ein Stück weit die Sage der Narrenfiguren erzählt.

Bereits in der Februar-Sitzung waren dem Gemeinderat zwei Varianten vorgestellt worden, die nun zur Abstimmung kamen. Während die Grundelemente beider Varianten gleich sind, wurde eine große Variante mit Einbeziehung der Gemeindehallen-Fassade samt Fluchttreppe und aufwendiger Wandmalerei vorgestellt. Die kleinere Variante wurde mit aufgesetzter Steinmauer in Ergänzung der Grundelemente erklärt, die Gemeindehalle werde nicht mit einbezogen.

Für den Brunnen-Platz werde die Hinweistafel auf die Nordic-Walking-Strecken unterhalb der Gemeindehalle demontiert und an anderer Stelle wieder aufgestellt, außerdem werde die dortige Grünfläche entsprechend genutzt. Gemeinderat Bernhard Krämer (CDU) sprach sich für die kleinere Variante aus. Es handle sich um den Notausgang eines kommunalen Gebäudes mit Fluchttreppe, dort sollte nicht eingegriffen werden. Auch Bernhard Kaspar (CDU) sah das so, "obwohl die Variante mit der Malerei viel Charme hätte". Wenn es jedoch neue Vorschriften gäbe oder eine energetische Sanierung der Halle notwendig werde, sei ein separater Brunnen von Vorteil. Für Arnold Allgaier (FW) war bei allem optischen Vorteil der ersten Variante klar: "Die kleinere Variante ist zum Glück auch sehr gelungen, aus Vernunftgründen stimme ich für diese." Für Meinrad Mickenautsch (CDU) hat die Naturstein-Mauer mehr Charme als die Wandmalerei, Hubert Kinast (CDU) befürchtete dagegen eine Kletterwand. Veronika Neumaier (FW) betonte: "Der Narrenbrunnen soll ein eigenständiges Projekt der Narrenzunft bleiben, deshalb kommt nur die kleinere Variante in Frage."

Entsprechend einstimmig fiel dann die Entscheidung des Gemeinderats für die kleinere Variante. Nun soll der Brunnen zeitnah gebaut werden.

Mit dem Bau des Narrenbrunnens geht ein lange gehegter Wunsch von Bürgermeister Henry Heller in Erfüllung. Immer wieder hatte er in den Hauptversammlungen der Höllenhunde, Simsegräbsler und Schatzsucherinnen auf den optischen Gewinn hingewiesen. Das 25-jährige Vereinsjubiläum der Narrenzunft ist nun Anlass, das Projekt "Narrenbrunnen" umzusetzen. Ob es allerdings bis zum Gründungstag der Höllenhunde am 6. Juli bereits ein Einweihungsfest geben kann, bleibt abzuwarten. Vorsitzender Hans-Peter Singler gab sich vorsichtig optimistisch und versprach eine zeitnahe Umsetzung.