Der Mobilfunk-Sender auf dem Hofstetter Wasserreservoir wird mit Glasfaser angefahren, die bisherige Verbindung über Kupferkabel läuft Ende des kommenden Jahres aus. Foto: Störr

Ausstattung der Kommune Hofstetten ist aufgrund der Topographie eine Herausforderung.

Hofstetten - Hofstetten soll mit der Mobilfunktechnik LTE versorgt werden. Bis ein Standort gefunden und ausgebaut ist, kann es allerdings noch etwa zwei Jahre dauern.

Frank-Peter Käßler informierte seitens der Telekom den Hofstetter Gemeinderat. "Das Thema hat enorm an Fahrt aufgenommen", erklärte Käßler zu Beginn. Wurden von der Telekom bisher in erster Linie die Ballungsräume mit LTE ausgestattet, nehme nun der Druck zur Versorgung des ländlichen Raumes durch das Land und den Bund zu. Es gehe nicht darum, den ländlichen Raum nur irgendwie zu versorgen: Aktuell seien 10 Mbit/s pro Haushalt vorgegeben.

Die Schwierigkeiten beim Ausbau des Mobilfunknetzes erklärte er anschaulich, die Netze würden "zulaufen". Es gelte, mehr LTE-Standorte zu schaffen und die Kapazitäten auszubauen, die nächste Mobilfunkgeneration benötige etwa das Fünffache der bisherigen Standorte.

Volle Netzabdeckung des Orts wird nicht erreicht

Hofstetten sei aufgrund der Topographie eine "harte Nuss". Eine hundertprozentige Abdeckung werde nicht möglich sein. Derzeit werde die Gemeinde über einen Rundstrahler auf dem Wasserreservoir mit Sprachtelefonie versorgt, die Abdeckung liege bei 80 Prozent.

Ein Standortvorschlag für den LTE-Mast wäre der obere Sportplatz, an dem ein Flutlicht-Mast gegen einen 30 Meter hohen LTE-Mast getauscht werden könnte. Anhand eines Schaubilds erklärte Käßler den Vorteil: Der Ullerst und der Altersbach könnten mitversorgt werden. Der jetzige Standort habe den Nachteil, dass die Abdeckung auch nach der Umrüstung auf LTE nicht erhöht werde.

Da die Antenne auf dem Wasserreservoir bisher über ein Kupferkabel versorgt wird, stehen dort Änderungen an. Ab Ende des kommenden Jahres läuft die Versorgung ausschließlich über Glasfaserkabel. "Die müssen wir auf jeden Fall hochlegen, das kostet uns richtig Geld", betonte der Telekom-Vertreter. Gleichzeitig könnte eine LTE-Grundversorgung auf dem Standort Wasserreservoir aufgebaut werden.

Für Bürgermeister Henry Heller stand fest: "Wenn sowieso Glasfaserkabel verlegt werden, sollten Synergie-Effekte mit dem Anschluss durch die Gemeinde genutzt werden." Dafür sind zunächst weiterführende Gespräche notwendig. Für Gemeinderat Peter Neumaier (FW) stellte sich die Frage nach dem Durchmesser des möglichen 30-Meter-Masts und einer möglichen Verlegung an das Waldsee-Stadion. Laut Käßler würde das den Standortvorteil aber aufheben und mit einem Meter sei der Durchmesser des Mastens überschaubar. Bernhard Krämer (CDU) meinte dagegen: "Ein 30-Meter-Mast ist für das Ortsbild kein Gewinn." Schließlich solle mit viel Aufwand das Dorf umgestaltet werden. Meinrad Mickenautsch brachte den Kirchturm als möglichen Standort in die Diskussion, was Frank-Peter Käßler als "eigentlich immer gute Idee" einstufte.

Info: Akzeptanz von Mobilfunk

Die Verlegung des Mobilfunkmasten vom Dach des Rathauses hatte um den Jahreswechsel 2007/2008 in Hofstetten für große Diskussionen in der Bevölkerung gesorgt. Gemeinderat Bernhard Kaspar (CDU) informierte sich bei Frank-Peter Käßler deshalb über die aktuelle Allgemein-Akzeptanz. "Ein Leben ohne Mobilfunk können Sie in der Bevölkerung nicht mehr diskutieren: Das Thema ist durch", erklärte der Telekom-Vertreter. Die Akzeptanz habe in der Bevölkerung sehr stark zugenommen. Die Frage stelle sich auch nach Alternativen, denn ohne Mobilfunk wolle heute niemand mehr sein. "Die Datennetze sind sehr empfindlich, was Entfernungen betrifft. Deshalb muss das Netz so nah wie möglich an den Nutzer gebracht werden", verdeutlichte Käßler. Zu bedenken gab er: "Die Belastung am Endgerät des Kunden ist um den Faktor 1000 höher als am Standort des Senders."