Der Gemeindewald in Hofstetten wird, so die Prognose, 2020 nicht viele Erträge einbringen. Lediglich ein ganz leichtes Plus wird in den Kassenbüchern erwartet. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Plan für 2020 sieht ein Plus von 40 Euro vor / Zustimmung für neuen Vertrag mit dem Kreis

Der Hofstetter Gemeindewald wird im kommenden Jahr aller Voraussicht nach lediglich eine schwarze Null von 40 Euro erwirtschaften. Revierleiter Nicolai Doll stellte dem Gemeinderat den Bewirtschaftungsplan vor.

Hofstetten. "Wenn sich die Holzpreise erholen, könnte das Ergebnis besser aussehen. Bei viel Käferholz könnte es aber auch deutlich ins Minus gehen", erklärte der Revierleiter.

Nach dem Waldverkauf vor zwei Jahren habe sich der jährliche Hiebsatz auf 500 Festmeter (Fm) reduziert. Diese sollen in erster Linie am Hofstetter Eck mit 350 Festmetern, bei einer Durchforstung im Salmensbach (120 Fm) und beim Steinbruch an der Steigstraße (30 Fm) eingeschlagen werden. Außerdem steht die Jungbestandspflege auf einer Fläche von 0,4 Hektar auf dem Plan.

Die Preise seien deutlich gesunken. Die Fichte liege im Stammholz derzeit bei etwa 62 Euro. Vor zwei Jahren lag der Wert noch bei 85 bis 90 Euro. Trotzdem würden die Säger Frischholz benötigen, weshalb der Hiebsatz vollzogen und mit einem Erlös von 21 570 Euro zuzüglich 300 Euro Jagdpacht gerechnet werde. Die Holzernte-Kosten würden konstant bei 14 260 Euro liegen. Die Jungbestandspflege koste 650 Euro.

Zusätzliche Ausgaben ergäben sich durch den dringend notwendigen Ausbau des Maschinenweges an der "Alten Steig", der für 2485 Euro zusammen mit den dortigen Privatwaldbesitzern umgesetzt werde. Die allgemeinen Betriebskosten werden mit 1055 Euro kalkuliert und die Forstverwaltungskosten mit 3380 Euro.

Der Gemeinderat stimmte dem vorgestellten Zahlenwerk ebenso zu wie dem Beförsterungsvertrag des Kreises für die kommenden fünf Jahre. Als forstlicher Verwaltungsleiter des Wolfacher Bezirks hatte Michael Naber die Notwendigkeit der Vertragsänderung geschildert. "Die alte Kommunalwald-Verordnung ist ab dem 31. Dezember nicht mehr gültig", so Naber.

Wenn die Kreis-Beförsterung weiter beibehalten werden solle, müsse ab dem 1. Januar ein neuer Vertrag abgeschlossen werden. "Der Dienstumfang von Nicolai Doll bleibt gleich, Änderungen ergeben sich in der Finanzierung und Berechnung der Beförsterungskosten", erklärte Naber. Dort, wo bisher nach Festmetern abgerechnet worden sei, gelte es nun, die Selbstkosten der Dienstleistung zu berechnen. Die bedeute für Hofstetten künftig Kosten von brutto 3383 Euro pro Jahr.

Bürgermeister Martin Aßmuth betonte: "Wir sind grundsätzlich sehr zufrieden mit den Dienstleistungen aus dem Forstamt." Die Gemeinderäte Hubert Kinast und Bernhard Kaspar (beide CDU) erkundigten sich nach den Auswirkungen auf den Privatwald (siehe Info).

Für Waldbesitzer mit einer Fläche von unter 50 Hektar werde sich in Hofstetten nicht viel ändern. Die bisherige Abrechnungsgrundlage ändere sich von Festmetern auf geleistete Stunden, die Beratung durch den Förster bleibe weiterhin kostenfrei. Diese sogenannte "fallweise Betreuung" werde vertraglich für fünf Jahre mit einem gewissen Stundenkontingent abgeschlossen und zähle zur De-minimis-Förderung. 70 Prozent der Kosten trage das Land, pro Förster-Stunde verblieben 27,71 Euro an Kosten für den Waldbesitzer.