Auf dem Weg zur Fairtrade-Town Hofstetten hat die Steruerungsgruppe Bettina Kohler (von links), Edgar Mäntele, Bürgermeister Martin Aßmuth, Jessica Matt, Veronika Neumaier und Petra Schmieder erste Zusagen getroffen. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Nachhaltigkeit: Steuerungsgruppe trifft erste Entscheidungen auf dem Weg zur "Fairtrade-Town"

Auf dem Weg zur Fairtrade-Town Hofstetten hat die Steuerungsgruppe Entscheidungen getroffen. Die Geschenkkörbe der Gemeinde werden mit fair gehandelten und regionalen Produkten bestückt, der Kaffee kommt aus der Lebenshilfe-Rösterei.

Hofstetten. Mit Beschluss des Gemeinderats im Januar strebt Hofstetten die Zertifizierung zur Fairtrade-Town an (wir haben berichtet). Ziel ist es, sich lokal für den fairen Handel einzusetzen, damit eine nachhaltige Wirtschaftsweise zu fördern und Produktions- sowie Handelsbedingungen benachteiligter Produzenten und Arbeiter zu verbessern.

Die Steuerungsgruppe aus Bürgermeister Martin Aßmuth, Verwaltungs-Fachangestellten Jessica Matt, Vereinssprecher Edgar Mäntele, Kindergartenleiterin Bettina Kohler, Gemeinderätin Veronika Neumaier, Petra Schmieder aus dem Vorstands-Team der Frauengemeinschaft und Öffentlichkeits-Beauftragter Christine Störr hat in ihrer ersten Sitzung grundlegende Möglichkeiten auf dem Weg zur Fairtrade-Town ausgelotet.

"Die Registrierung bei Fairtrade-Towns erfolgte Ende Januar, aktuell sind 733 Kommunen bereits zertifiziert oder auf dem Weg dorthin", informierte der Bürgermeister. Die einzuhaltenden Vorgaben würden von der Einwohnerzahl der Gemeinde abhängen. Für Hofstetten gelte es neben der Kommune selbst ein Geschäft, eine Bildungseinrichtung, eine kirchliche Gruppierung, einen Verein und einen Gastronomiebetrieb für die Verwendung von fair gehandelten Produkten zu gewinnen. Am Ende sollen aber so viele Mitstreiter wie möglich gefunden werden.

Auch Fußbälle oder Kleidung können unter das Siegel fallen

Petra Schmieder schlug die Verwendung von Kaffee aus der Lebenshilfe-Rösterei in Schramberg vor."„Zwei Sorten entsprechen den Vorgaben des fairen Handels, obwohl das Siegel dafür nicht gekauft wurde", erklärte sie. Ein Vorteil liege in der Möglichkeit einer eigenen Kaffee-Mischung für Hofstetten, ein entsprechendes Angebot soll demnächst in der Verwaltung ankommen. "Eine Edition ›Hofstetten-Kaffee‹ wäre auch für unsere normalerweise etwa 15 000 Feriengäste ein Plus", blickte der Bürgermeister voraus. Der Lebenshilfe-Kaffee wird künftig im Rathaus und bei kommunalen Anlässen in Verbindung mit fair gehandeltem Zucker ausgeschenkt.

Seitens der Gastronomie sagte Veronika Neumaier ebenfalls die Verwendung des Kaffees samt Zucker in der Vesperstube des Schmalzenhofs zu. Schnell war man sich in der Steuerungsgruppe einig, dass in die Geschenkkörbe, die seitens der Gemeinde zu besonderen Jubiläen und Ehrungen ausgegeben werden, künftig fair gehandelter Kaffee, Saft und Schokolade kommt. Um dem Gedanken der Nachhaltigkeit Rechnung zu tragen, werden darüber hinaus biologisch erzeugte und regionale Lebensmittel beigefügt.

Über diese konkreten Zusagen hinaus wurden generelle Überlegungen angestellt. So schlug Jessica Matt beispielsweise eine Sommerspaß-Aktion rund um den fairen Handel vor, was mit Dominik Hertlein weiter besprochen werden soll. Er gehört der Steuerungsgruppe ebenfalls an, war am Donnerstag aber verhindert.

Bei den Vereinen wäre der Ausschank eines fair gehandelten Kaffees, Tees oder Saftes während der Runde und bei Festen denkbar, im Zuge des Sparkassen-Fußballcamps könnten Fairtrade-Lebensmitteln verwendet werden. "Fairtrade muss sich aber nicht nur auf Lebensmittel beziehen, das können auch Fußbälle oder Bekleidung sein", betonte Martin Aßmuth während der Ideen-Sammlung. Es müsse aber die Rückverfolgbarkeit der Lieferkette gewährleistet sein. Eine erste Idee für den Kindergarten war ein Info-Tisch und die Nutzung der Kindergarten-App, um die Eltern für das Thema des fairen Handels zu sensibilisieren.

Um einzelne Einrichtungen für das Mitwirken auf dem Weg zur Fairtrade-Town Hofstetten zu gewinnen, werden in den nächsten Tagen Gespräche geführt. Im weiteren Schritt werden Projekte geplant und durchgeführt, von denen dann auch berichtet wird. "Die Zertifizierung soll abschließend zum Adventsmarkt vorliegen", blickte Bürgermeister Martin Aßmuth voraus. Dann bekommt die Gemeinde auch ein entsprechendes Logo, das von den Beteiligten genutzt werden kann.