In der Kaminlounge des "Weinhaus am Bach" serviert Kevin Störr (stehend) seinen Chefs Silvana und Albi von Felten sowie Freundin Elisabeth (rechts) zur Feier des Tages ein Glas Wein. Foto: privat

Kevin Störr ist drittbeste Kraft der Schweiz. Seit Ausbildung turbulente Zeit erlebt

Hofstetten - Drittbeste Servicekraft der Schweiz und bester Mann im Wettbewerb: Der Hofstetter Kevin Störr ist kürzlich beim Wettbewerb um den "Marmite Youngster 2018" in Zürich ausgezeichnet worden.

Der 23-Jährige ist gelernter Hotelfachmann – und seit dem Abschluss seiner Ausbildung beim Elztalhotel 2013 gemeinsam mit Freundin Elisabeth Fehrenbach weit in der Welt herumgekommen. Zunächst ging es in ein Fünf-Sterne-Hotel in Österreich, später sogar für mehrere Monate auf ein Expeditionskreuzfahrtschiff. "Die MS Hanseatic ist kein gewöhnliches Schiff", berichten beide. "Sie hat das Motto, zu den abgelegensten Gegenden der Erde zu fahren." Fehrenbach ergänzt: "Und das war dann auch unseres."

Während das Paar auf Stürme, die das gesamte Geschirr durcheinanderbrachten, Seehunde und Besuchen bei den Urvölkern des Amazonas zurückblicken kann, ist es in diesem Jahr etwas bodenständiger geworden. Beide arbeiten derzeit in der Schweiz, als Chefs de Rang beim Landhotel Hirschen in Erlinsbach.

Noch dazu hat Störr nach seiner Ausbildung eine Fortbildung im Barbereich gemacht, den "Manager of Barbusiness" und den Diplom-Sommelier. Trotzdem gibt er sich bescheiden: "Ich hatte schon überlegt, ob meine Bewerbung beim Wettbewerb überhaupt ernst genommen wird." Das Magazin Marmite sucht einmal im Jahr die besten Kräfte unter 30 Jahren im Schweizer Gastronomiebereich. Unter den Bewerbern werden zehn ausgesucht, die an einem Finaltag auf Herz und Nieren geprüft werden: Service, Verkauf, Beratung, das Eindecken des Tischs nach einem bestimmten Motto und eine Fertigungsaufgabe. Störr musste an einem Tisch mit vier Gästen, von denen einer Jurymitglied war, ein Lachstartar zubereiten. "Außerdem gab es eine Teamaufgabe", berichtet er.

"Drei Sonnen" auf Tisch

Bei der Tischdekoration musste der junge Mann Kreativität beweisen. "Mit der Mitteilung, dass ich zu den Top 10 gehöre, kamen auch direkt die Aufgabenstellung und die Maße des Tischs. Mehr wusste ich nicht", blickt Störr zurück. Der Tisch sollte nach dem Motto "Riviera des Genfer Sees" eingedeckt werden. Störr hatte Salze dabei, die am See abgebaut werden, einen Kerzenhalter mit Korken eines Weinguts am Genfer See und ein Arrangement mit drei Blüten von Sonnenblumen. Denn der See habe drei Sonnen, heißt es in der Schweiz: Die "echte", deren Spiegelbild und Steinterrassen am Ufer, die Wärme abgeben und dafür sorgen, dass die Region so gut für Weinbau geeignet ist.

Störr konnte überzeugen: In der Kategorie Service landete er auf Rang drei. Damit wurde der "Youngster" auch zum besten Mann unter den zehn Wettbewerbern gekürt.

Bei der Preisverleihung habe der Moderator Rainer Salzgeber gesagt, der Preis sei eine Anerkennung und Verpflichtung, aber keine Garantie für eine Karriere. Ähnlich sieht es Störr. "Natürlich habe ich viel gelernt und viel gesehen, aber welche Ideen umsetzbar sind, wird sich zeigen."

Nach der turbulenten Zeit freuen sich Kevin Störr und Elisabeth Fehrenbach nun darauf, bald wieder in der Heimat ankommen zu können. Im Frühjahr zieht es sie zurück ins Elztalhotel, berichten sie freudestrahlend.

Die Schweizer Zeitschrift Marmite lobt seit sechs Jahren den "Youngster" in zwei Kategorien: Service und Küche. Die Bewerber müssen unter 30 Jahre alt sein, in der Schweiz arbeiten und eine abgeschlossene Ausbildung im Gastronomiebereich haben oder mindestens fünf Jahre dort gearbeitet haben. Zu den Preisen gehören unter anderem Fortbildungen, Gutscheine und ein Abonnement der Zeitschrift.