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Rat: Hofstetten bringt Haushalt ein / Finanzhaushalt im Minus

Umfangreiche Investitionen werfen ihre Schatten voraus: Hofstetten wird in den kommenden Jahren maßvoll wirtschaften müssen. Das wurde im Gemeinderat am Dienstagabend deutlich.

Hofstetten. Während Kämmerer Markus Neumaier und Bürgermeister Martin Aßmuth über die Umstellung auf das Neue Kommunale Haushaltsrecht und die anstehenden Investitionen informierten, blieb eine Debatte aus. Die Posten waren laut Aßmuth bereits in einer Klausurtagung besprochen worden.

Der Ergebnishaushalt weist ordentliche Erträge in Höhe von rund 4,1 Millionen Euro aus. Auf Nachfrage von Gemeinderat Arnold Allgaier (FW) erklärte Neumaier, dass er unter anderem mit Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von rund 800 000 Euro rechnet. Nach Abzug der Aufwendungen stehen im Finanzhaushalt gemäß Sitzungsvorlage rund 361 000 Euro zur Verfügung.

Dem stehen umfangreiche Investitionen gegenüber, wie Aßmuth ausführte (Auszüge siehe Infokasten). Die Posten werden teils mit hohen sechsstelligen Beträgen zu Buche schlagen, sind jedoch wichtig, um die Gemeinde zukunftsfähig zu erhalten – teils wurden sie bereits angestoßen.

Was die Umrüstung der Flutlichtanlage auf LED (15 000 Euro) betrifft, sagte Aßmuth, dass die Gemeinde von einer Stromersparnis von bis zu 50 Prozent ausgehe: Eine einmalige Maßnahme, die sich durchaus rechne. Gleichwohl liegt der Finanzhaushalt mit 500 000 Euro im Minus.

Problematisch ist die Lage in den Außenbereichen. Der trockene Sommer habe bei den dortigen Landwirten dafür gesorgt, dass das Wasser aus den eigenen Quellen knapp werde. Hier will die Gemeinde aktiv werden. Die Erschließung wird aber Jahre dauern und erfordert im ersten Schritt ein Strukturgutachten zur Wasserversorgung, über das der Gemeinderat gesondert beraten wird. Es soll laut Bürgermeister rund 20 000 Euro kosten und kann bis zur Hälfte gefördert werden.

"Große Sprünge sind nicht drin, wir müssen maßvoll wirtschaften", mahnte Aßmuth. Denn in den kommenden Jahren kommt einiges auf Hofstetten zu: Der Kindergartenausbau, die Sanierung von Straßen und Kanälen – und aus dem Generalentwässrungsplan des Zweckverbands für die Raumschaft auch nochmal ein hoher Betrag: Allein für Hofstetten beläuft sich die anteilige Belastung für die erste Tranche, die Bearbeitung der Prioritäten 1 a und b (wir berichteten), auf 350 000 Euro.

Auf Nachfrage von Bernhard Kaspar (CDU) sagte Neumaier, die anstehenden Investitionen seien noch abgedeckt. Auch Unwägbarkeiten werden der Gemeinde wohl eher kein Kopfzerbrechen bereiten: "Die Mindestliquidität werden wir nicht ankratzen müssen."

Die Gemeinde Hofstetten muss im kommenden Jahr viel Geld investieren. Einige der Ausgaben:

Dorfentwicklung/Sanierung Ortsmitte: 396 000 Euro (108 000 Euro davon aus ELR-Zuschuss)

  Breitbandausbau: 728 000 Euro (550 000 Euro davon aus Landeszuschüssen) Sanierung Bühlstraße: 95 000 Euro BZ-Verfahren: 30 000 Euro Planungskosten Kindergarten: 20 000 Euro