Vor fünf Jahren entdeckten die Geschwister ihre Leidenschaft fürs Kart-Fahren.Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Sport: Die Geschwister Amelie und David Schätzle aus Hofstetten fahren erfolgreich Kart-Rennen

Die Hofstetter Geschwister Amelie und David Schätzle gehen einem besonderen Hobby nach. Sie fahren in ihrer Freizeit Kart-Rennen durch Slalom-Parcours, die vom ADAC veranstaltet werden.

Hofstetten. Vor fünf Jahren fuhren Amelie und David im Rahmen eines Betriebsfestes ihre erste Schnupper-Runde im Kart und waren beide extrem begeistert. Mit dem Offenburger Motorsportclub fand die Familie damals einen passenden Verein und seither dreht sich alles um die schnellen Runden.

Die Saison der Kartfahrer dauert von Ende März bis Ende Juli. In diesem Zeitraum wird an jedem Wochenende trainiert und Rennen gefahren, der Kart-Parcours wird auf öffentlichen Plätzen wie beispielsweise vor Schwimmbädern oder Stadien aufgebaut. Jeder Wettbewerb besteht aus einem Trainings- und zwei Wertungsläufen, die eines gemeinsam haben: sie dauern nur etwa eine Minute. "Jeder fährt einzeln und dann zählt die Zeit", erklärt David.

Wer eine der Pylonen aus der Streckenmarkierung verschiebe oder den Parcours falsch befahre, bekomme Strafsekunden dazu gezählt. Für Amelie sei es zu Beginn schwer gewesen, ein Kart zu lenken. "Es braucht viel Kraft, deshalb kann ich im Moment auch nicht fahren", erzählt die 13-Jährige. Die Schulter sei instabil, da benötige es zunächst physiotherapeutischen Aufbau. In der kommenden Saison möchte sie mit den anderen Mädchen des Vereins aber auf jeden Fall wieder an den Start gehen. "Man hat mit den Rennen eine große Herausforderung. Da weiß man, wofür man trainiert!", erklärt sie.

Für Bruder David ist es in erster Linie der Spaß am ausgefallenen Hobby, der Adrenalin-Kick auf der Piste und die Kameradschaft im Verein. "Das ist viel besser, als am Computer zu sitzen und dort am Lenkrad zu trainieren", betont der 15-Jährige. Auf die Frage nach der Verletzungsgefahr beim Kartsport lacht David. Er habe sich einmal am Auspuff verbrannt, aber sonst sei das Kartfahren absolut sicher. Mit Schutzkleidung, Helm und zusätzlichem Nackenschutz wäre man beim Fahren gut ausgerüstet. Es bestehe auch keine Gefahr, dass ein Kart kippen könnte – wenn man nicht gerade gegen eine Kante pralle. "Es geht nicht um Geschwindigkeit, sondern darum, es möglichst elegant und fehlerfrei durch den Parcours zu schaffen“", erklärt David.

Für ihn geht es in dieser Saison mit dem Auto ins Rennen, nachdem er die Klassen Jugendkart mit 6,5 PS und Superkart mit neun PS durchlaufen hat. Als Zweitplatzierter seines Vereins hatte es David dabei als Nachrücker bis in den Endlauf Baden-Württembergs nach Stuttgart geschafft. Den "Slalom Youngster Cup" wird er jetzt in einem Opel Corsa fahren – sofern das Rennen in der aktuellen Ausnahmesituation überhaupt stattfinden kann. Dafür musste eine Rennfahrer-C-Lizenz erworben werden, die neben den Kosten auch einen Trainingsnachweis und die Bestätigung des Vereins zum Fahrkönnen beinhalten musste.

Beruflich soll es für David auf jeden Fall in Richtung Technik gehen, Amelie möchte sich in Richtung Fotografie und Kunst orientieren.

"Ohne Unterstützung der Eltern ist das Hobby nicht machbar", wissen Sandra und Andreas Schätzle. Samstags finde das Training in Offenburg statt, sonntags seien die Rennen. Diese würden im Bezirk Südbaden von Sinzheim bis Engen stattfinden, entsprechend weit wären die Wege. Als Platzierter von Südbaden geht es für erfolgreiche Kartfahrer weiter zum Endlauf auf Bundesebene, der überall in Deutschland stattfinden kann. Der Saisonabschluss des Offenburger Motorsportclubs ist im Sommer bereits zum vierten Mal in Hofstetten.