Die erste Mannschaft des KSV HofstettenRepro: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Sport: Hofstetter KSV wird 50 Jahre alt / Anfänge des Vereins reichen bis ins Jahr 1966 zurück / Zu Beginn fehlt es an allem

Der Hofstetter KSV feiert vom 20. bis 24. Mai dieses Jahres sein 50-jähriges Vereinsjubiläum mit verschiedenen Veranstaltungen. Der Schwarzwälder Bote stellt den Verein mit der Historie beginnend in einer losen Artikel-Folge vor.

Hofstetten. Die Anfänge des Hofstetter Ringersports reichen bis ins Jahr 1966 zurück, als mit dem Bau der Schule am jetzigen Standort auch eine kleine Turnhalle geschaffen wurde. Dort fand sich hauptsächlich im Winterhalbjahr eine Gymnastik-Gruppe aus jungen Männern ein, die während der Sommermonate überwiegend in der Landwirtschaft alle Hände voll zu tun hatte. Die Leitung der Gymnastik oblag damals Gerhard Bauer, nach dem noch heute das jährliche Jugend-Turnier des Vereins benannt ist.

Nachdem es damals außer einigen Medizin-Bällen, einem Barren, einem Bock und einer ausrangierten Matte keine nennenswerten Turngeräte gab, bestand die Gymnastik in erster Linie aus Laufen, Liegestützen, Bockspringen und Übungen auf der Matte. Da Gerhard Bauer seinerseits bereits in Hornberg und später in Haslach gerungen hatte, übertrug er einige der Trainings-Übungen in die Gymnastik-Gruppe nach Hofstetten.

Es dauerte nicht lange, bis über persönliche Kontakte zu Manfred Baumann (Gründungsmitglied KSV Haslach, später Kampfrichter bei Weltmeisterschaften und bis zur Olympia) die Idee eines eigenen Ringervereins in Hofstetten aufkam. Doch es sollte bis Anfang des Jahres 1970 dauern, bis die Idee umgesetzt wurde und am 6. Mai die Gründungsversammlung im Gasthaus Linde stattfinden konnte.

Erster Jahresbetrag wurde auf sechs Mark festgesetzt

Mit 30 Gründungsmitgliedern startete der Hofstetter KSV und wählte Josef Rißler in geheimer Wahl zum ersten Vorsitzenden. Bis eine endgültige Satzung beschlossen werden konnte, dauerte es weitere eineinhalb Jahre, der Jahresbeitrag war auf sechs Mark festgesetzt worden. "Der Verein war gegründet, aber es fehlte noch an allem", steht in der Vereinschronik zu lesen.

Josef Rißler habe zunächst 1000 Mark vorgesteckt, um von der Sportschule Steinbach eine gebrauchte Ringermatte zu kaufen. Um das Geld ihrem Vorsitzenden zurückzuzahlen mussten zwei Ringerbälle veranstaltet werden, diese wurden schnell zum festen Bestandteil im Dorf. Die ersten Trikots mussten von den Ringern selbst bezahlt werden, nach dem sonntäglichen Kirchgang wurde dafür bei Schneidermeister Albert Krämer Maß genommen.

Der Hofstetter KSV wuchs schnell. Bei der ersten ordentlichen Mitgliederversammlung am 22. Mai des Gründungsjahres hatten sich bereits 40 Personen angemeldet. Am 1. Juli des Jahres schloss sich der KSV schließlich dem Südbadischen Schwerathletik-Sportverband an, der heute als Südbadischer Ringerverband firmiert.

In den sportlichen Bereich sei der Verein mit dem ersten Freundschaftskampf gegen den benachbarten KSV Haslach am 21. Juni 1970 eingestiegen, der erste Verbands-Kampf wurde am 12. September 1970 gegen Emmendingen ausgetragen. Zwei Wochen später fand dann der erste Heimkampf gegen 1885 Freiburg in der Hofstetter Gemeindehalle statt.

Auch eine Frauen-Gymnastik-Gruppe hatte sich unter der Leitung von Ingrid Wittmann dem Hofstetter KSV kurz nach dessen Gründung angeschlossen und wurde ab 1974 von Erika Paltinat weiter geleitet.

Sportlich äußerst erfolgreich entwickelte sich der KSV zu einem Medaillen-glänzenden Aushängeschild der Gemeinde.

Die Gründungsmitglieder: Mit Niederschrift durch Albert Gleißle wurden als Gründungsmitglieder benannt: Gerhard Bauer, Josef Rißler (Deckerhof), Adolf Kopp, Horst Bauer Roland Schwendemann, Otto Millinger, Wendelin Rißler (Deckerhof), Albert Kaspar (Linde), Karl Kaspar (Linde), Anton Kaltenbach, Xaver Krämer (Mesmers), Hermann Allgaier (s´Krummholze), Rudolf Krämer (Reble), Georg Burger (Rot), Oswald Wordl, Bernhard Krämer (Rot), Helmut Vetter, Gerhard Becherer, Josef Singler (Jorchenhof), Alfred Singler (Jorchenhof), Erhard Gihr, Hermann Kaspar, jun. (Helgenrain), Josef Allgaier (Alt-Rufe-Sepp), Augustin Kern, Georg Giesler (Helgenrain), Hermann Krämer (Spänlehof), Franz-Josef Krämer jun. (Spänlehof), Franz Kaiser (Wittenhof), Manfred Baumenn und Albert Gleißle (Mirtelweiler).