Henry Heller tritt im Juli 2018 ab. Foto: Gemeinde

Henry Heller steht für eine vierte Amtszeit nicht zur Verfügung / Wunsch: "kompetente Bewerber"

Hofstetten. Überraschung in Hofstetten: Am Ende der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend hat Bürgermeister Henry Heller bekannt gegeben, dass er für eine vierte Amtszeit nicht zur Verfügung stehen wird. Die Entscheidung sei nach intensiver und gründlicher Überlegung, auch mit seiner Familie, gefallen.

Fast ein Vierteljahrhundert an der Spitze

"Wenn im Juli 2018 meine dritte Amtszeit als Bürgermeister endet, bin ich 24 Jahre – fast ein Vierteljahrhundert – der Bürgermeister der Gemeinde gewesen und 61 Jahre alt", verlas Heller seine Stellungnahme, die dem SchwaBo vorliegt. Eine vierte Amtszeit wäre theoretisch auch unter den gesetzlichen Vorgaben noch möglich, aber Heller bezweifelte selbst, ob er mit dann 69 Jahren "den Anforderungen eines aktiven, dynamischen Bürgermeisters" noch genügen könne. "Ein neuer, junger Stelleninhaber mit neuen Ideen und hoffentlich sehr viel Tatkraft und ab und zu auch einem ganz dicken Fell" tue der Gemeinde nun sicher gut.

Heller blickte kurz auf die seiner Ansicht nach "sehr gute Entwicklung" Hofstettens in den vergangenen 24 Jahren zurück: Etwa die Beseitigung der Hochwasserschäden 2006 und 2008 sowie der Bau des HQ-100-Hochwasserschutzes für das gesamte Dorfgebiet, die Baugebietserschließungen, BZ-Verfahren und interkommunale Zusammenarbeit. Bei letzterer hob er insbesondere das Steinacher Interkom hervor und äußerte den Wunsch, dass der Bürgerentscheid zu gegebener Zeit noch einmal überdacht werde.

Der Ist-Zustand ist gut, ein besserer Soll-Zustand aber vorstellbar

Für die Zukunft der Gemeinde blickte Heller voraus: "Ein Bürgermeister kann sich zu einem bestehenden Ist immer auch ein besseres Soll vorstellen" und gab Stichworte wie Glasfasererschließung der gesamten Raumschaft, Dorfgestaltung und Kinderbetreuung. Schon jetzt wünschte er Hofstetten "kompetente und fachlich gute Bewerber, damit die Gemeinde positiv in die Zukunft geführt werden kann".

Bei seinen Kollegen aus Gemeinde und Gemeinderat bedankte Heller sich für die Unterstützung sowie den offenen Umgang. Das Hofstetter Gremium war am Mittwochabend deutlich aufgewühlt. Offenbar war die Erklärung Hellers auch für die Räte eine Neuigkeit. Eine Diskussion ließ der Bürgermeister jedoch nicht mehr zu und schloss die Sitzung nach seiner Erklärung.

Wann genau die Wahl in Hofstetten stattfinden wird, ist noch nicht festgelegt worden. Da Hellers Amtszeit im Juli des kommenden Jahres endet, wird sie jedoch in die erste Jahreshälfte fallen.