Als Jugendreferent war der Lahrer Klaus Blank auch Ansprechpartner für Felix Haag von der RG Lahr (rechts).Foto: Künstle Foto: Lahrer Zeitung

Der Jugendreferent der südbadischen Ringer über seine 42 Jahre im Ehrenamt des Verbandes

Mit dem Verbandstag des Südbadischen Ringerverbands (SBRV) endete die Ära von Jugendreferent Klaus Blank aus Radolfzell nach 42 Jahren. Im Herbst ist auch beim Deutschen Ringerbund (DRB) Schluss. Da war der gebürtige Lahrer 40 Jahre im Jugendausschuss aktiv, die letzten 24 Jahre als Jugendreferent. Die Lahrer Zeitung hat mit ihm über die Beweggründe und das Ehrenamt gesprochen.

Welche Gründe waren ausschlaggebend, gerade jetzt einen Schlussstrich bei beiden Verbänden zu ziehen?

Das hat sich so ergeben. Nachdem ich beim DRB vor vier Jahren Schluss machen wollte, hat mich das Geschäftsführende Präsidium gebeten, nochmals eine Wahlperiode dran zu hängen, weil auch meine beiden Stellvertreter im DRB-Jugendausschuss noch nicht in die Verantwortung treten wollten. So blieben wir im Jugendausschuss das gleiche harmonierende Team. Harmonie ist eine ganz wichtige Voraussetzung eines ehrenamtlichen Gremiums. Und die harmonische Zusammenarbeit im Präsidium war auch der Grund, dass ich in Südbaden so lange ehrenamtlich tätig war.

Was hat Sie an der Arbeit so gereizt?

Das Amt des Jugendreferenten ist eine abwechslungsreiche, spannende und fordernde Aufgabe. Die Arbeit mit jungen Leuten hält einen selbst jung, fordert einen und gibt einem viel zurück. Die sportliche und menschliche Entwicklung junger Menschen positiv zu begleiten ist einfach schön und interessant.

Wird Ihnen jetzt nicht etwas fehlen?

Natürlich, aber ich werde mich ganz gewiss nicht von unserer wunderbaren Sportart Ringen verabschieden, sondern ihr nach wie vor als Zuschauer, treuer Fan, Ratgeber, wo gewünscht, und Unterstützer verbunden bleiben.

Sie waren auf unzähligen Deutschen Jugend-Meisterschaften dabei. Gibt es eine, an die Sie sich besonders gerne erinnern?

Da gibt es sehr, sehr viele. Es ist für mich immer wieder erstaunlich, mit wie viel Engagement und Herzblut Vereine die Deutsche Meisterschaft ausrichten. Nahezu alle Ausrichtervereine achten darauf, irgendwo einen besonderen Glanzpunkt zu setzen, um sich und den Athleten eine besondere Erinnerung zu ermöglichen.

Und welches Ereignis möchten Sie am liebsten nicht erlebt haben?

Ich kann mich zum Glück an keines erinnern.

Überall haben Vereine und Verbände immer größere Schwierigkeiten, Nachfolger im Ehrenamt zu finden. Sowohl beim SBRV als auch im DRB gibt es für Ihren Posten aber gleich mehrere Bewerber. Warum ist das so?

Glücklicherweise ist es dieses Mal so. Das hängt nicht zuletzt mit den Aufgaben des Jugendreferenten zusammen. Hier hat man in Zusammenarbeit mit den Vereinen und den Stützpunkt- und Landestrainern einen großen Gestaltungsspielraum.

Die Corona-Pandemie setzt auch dem Ringkampfsport sehr zu. Inwieweit hat sie der Ringerjugend geschadet?

Die Corona-Pandemie ist eine Katastrophe für den Sport. Aber ich bin davon überzeugt, wenn die Hallen und Sportstätten wieder geöffnet werden, sind unsere jungen Athleten in kürzester Zeit auf der Matte. Die meisten sind heiß darauf. Ich denke, dass uns nur wenige abspringen werden. Wenn wir uns um sie und weitere Kinder und Jugendliche besonders bemühen, werden wir auch erfolgreich sein.

Das Ringen wird in der breiten Öffentlichkeit als Randsportart bezeichnet. Was müsste sich ändern, damit dies nicht mehr so wahrgenommen wird?

Leider haben auch heutzutage noch viele Leute eine total falsche Vorstellung von unserer wunderbaren Sportart Ringen. Als Wettkampfleiter bei Deutschen Jugendmeisterschaften stellte ich immer wieder fest, wie erstaunt Ehrengäste, die vorher noch nichts mit dem Ringen zu tun hatten, darüber waren, wie fair und diszipliniert es bei uns Ringern auf der Matte zugeht. So sind beispielsweise alle Griffe verboten, die den Gegner verletzen könnten. Ringen fördert und lehrt Beweglichkeit, Kraft, Schnelligkeit, Reaktionsfähigkeit, Disziplin, Respekt, Selbstvertrauen und Teamgeist. Auch beim Ringen und Raufen in Kindergärten und Grundschulen stellen Eltern und Lehrer immer wieder fest, welche positive Wirkung Ringen und Raufen auf das Verhalten ihrer Kinder hat. Hier müssen wir ansetzen, um unser Image langfristig zu verbessern.

Gibt es außer Ringen noch andere Sportarten, für die Sie sich begeistern?

Ja, Sport interessiert mich allgemein. Insbesondere faszinieren mich Handball wegen seiner Schnelligkeit und Dynamik sowie Leichtathletik aufgrund ihrer Vielseitigkeit. Außerdem fahre ich sehr gerne Ski und hoffe, diesen Sport noch lange ausüben zu können.