Um Bilder wie diese in der Kirchstraße 2019 in Grafenhausen in Zukunft zu verhindern, ist unter anderem ein zweiter Kanal in der Waldstraße nötig. Foto: Archivfoto: Rest

Der Gemeinderat Kappel-Grafenhausen hat eine Vorentscheidung getroffen: Die Überflutungsgefahr in Grafenhausen sollen durch einen neuen zweiten Kanal in der Waldstraße reduziert werden.

Kappel-Grafenhausen. Überwiegend Bauthemen prägten die Gemeinderatssitzung in Kappel-Grafenhausen am Montag. Hauptthema war die anstehende Sanierung in der Grafenhausener Waldstraße. Damit soll die bislang unbefriedigende Gesamtentwässerung-Situation verbessert werden, indem dort die Aufnahmefähigkeit der Wasserkanäle erhöht wird. Dazu hatte das beauftragte Freiburger Ingenieurbüro Unger drei Varianten untersucht und vorgestellt.

Die teuerste Lösung wäre eine Aufdimensionierung des bisherigen Waldstraßen-Regenwasserkanals in Teilen der Waldstraße samt einer neuen Kanal-Umleitung für den Restbereich. Das würde rund 625 000 Euro kosten. Dazu käme noch der nötige Erwerb von zusätzlichen Flächen für die Umleitung. Erreicht werden würde damit eine hydraulische Verbesserung der "Überstauereignisse": Rechnerisch soll es durch diese Lösung bei Starkregen in 30 Jahren statt zu 19 dann nur noch zu 9 Überflutungen kommen.

Variante zwei sieht den kompletten Teilneubau eines zweiten Kanals parallel zum alten Waldstraßen-Kanal vor – ebenfalls mit einer zusätzlichen Umleitung. Geschätzte Kosten: rund 554 000 Euro plus Grundstückskäufe.

Empfohlen hat das Ingenieurbüro jedoch eine dritte Lösung: den kompletten Neubau des Regenwasserkanals parallel zum bisherigen, jedoch über die gesamte Straßenlänge – und damit dann ohne zusätzliche Umleitung. Dafür bräuchte es dann nur Gemeindegrund, nämlich den öffentlichen Straßenraum. somit würde diese Variante 599 000 Euro kosten – ohne zusätzlich teure Grundstückskäufe für Kanal-Umleitungen. Überdies würde damit als Synergieeffekt auch eine kostengünstige komplette Erneuerung der parallel verlaufenden Waldstraßen-Wasserleitung möglich werden. Die Überstauereignisse würden sich bei dieser dritten Variante rechnerisch von bislang 19 auf dann noch acht in 30 Jahren reduzieren.

Rat stimmt geschlossen für Variante drei

Bürgermeister Jochen Paleit gab der anschließenden Diskussion seine Sicht der Dinge schon mal vor: "Die Variante drei würde sich empfehlen." Auch die Gemeinderäte waren nach zahlreichen Detailfragen ebenfalls für die dritte Variante. So beschloss der Gemeinderat einstimmig, nur noch die dritte Variante weiter verfolgen zu lassen, als Basis für spätere Ausschreibungen.

Noch nicht bekannt ist, ob es während des späteren Kanalbaus eventuell auch zu Straßen-Vollsperrungen kommen könnte.

Zurück im Sitzungssaal

Erstmals nach den jahrelangen Pandemie-Einschränkungen konnte die Sitzung des Kappel-Grafenhausener Gemeinderats am Montag wieder im gewohnten Grafenhausener Sitzungssaal erfolgen – statt wie bisher in einer beiden Hallen. Bürgermeister Jochen Paleit freute sich: "Herzlich willkommen zu Hause!"