Christian und Rosemarie Wacker (rechts) nehmen die Spende einer Mutter und deren Kind entgegen. Foto: Mutz

Haus und Hof vollgestellt mit Hilfsgütern – das war das Ergebnis einer Spendenaktion für Kinder in der Ukraine, die die Familie Wacker aus Ringsheim gestartet hat. Die Unterstützung dabei war riesig, den ganzen Tag wurden volle Kartons gebracht.

Ringsheim - Christian und Rosemarie Wacker und ihre Tochter Annkathrin Curc aus Ringsheim riefen am vergangenen Mittwoch über Chatgruppen in sozialen Netzwerken zu einer Spendenaktion für notleidende Familien in der Ukraine oder in Flüchtlingsherbergen auf.

Die ganze Familie zeigte sich über den Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine zutiefst erschüttert. Man habe sich einen Krieg in diesem Ausmaß im europäischen Umfeld nach langen Jahren des friedlichen Zusammenlebens nicht mehr vorstellen können, so die Einschätzung der ganzen Familie.

"Dieses durch den Krieg ausgelöste Elend in nächster Nähe war für mich unvorstellbar", sagte Rosemarie Wacker.

Tochter Annkathrin Curc hat die Aktion initiiert

Ihre Eltern hätten den Krieg selbst miterlebt, ihre Mutter sei Kriegsflüchtling gewesen. "Es berührt und schockiert zugleich mit anzusehen, wie Mütter mit ihren Kindern vor dem Nichts stehen, während ihre Männer und Väter in den Krieg in die Ukraine zurückkehren, um die Freiheit und ihr Land gegen den Aggressor Putin zu verteidigen", betonte sie weiter. Die schiere Hilflosigkeit und besonders das Leid der Familien und ihrer Kinder in der Ukraine und auch auf der Flucht sei Motivation für den spontanen Spendenaufruf gewesen.

Initiatorin sei letztlich Tochter Annkathrin gewesen, die eine ukrainische Freundin in ihrem unmittelbaren Umfeld habe. Diese Freundin habe wiederum Kontakte in die Ukraine. Am Mittwochmorgen wurde dann über Chatgruppen der Aufruf für Spenden gestartet. Und es dauerte nicht lange, bis die ersten Kartons bei der Familie in Ringsheim abgegeben wurde.

Güter kommen zur Sammelstelle in Lahr

So sei es den ganzen Tag gelaufen, immer mehr Familien mit Kindern oder auch Einzelpersonen seien bei der Familie Wacker vorgefahren und hätten gefüllte Kartons gebracht, berichtet die Familie. Am Abend war nicht nur der im Hof aufgestellte Anhänger voll, auch daneben und im Wohnhaus der Familie stapelten sich die Hilfsgüter. Alles was eine Familie mit Kindern benötigt wurde abgegeben – besonders Kinderkleidung, Babysachen, Windeln, Hygieneartikel und Spielsachen. Einige Kinder hätten sich sogar von ihren Lieblingsspielsachen getrennt, um es zur Sammelstelle zu bringen. Das Ergebnis der Aktion ist ein Trost für die Familie Wacker: Die Unterstützung ist riesig und stößt mitunter an der Sammelstelle in Lahr an logistische Grenzen. Denn dorthin werden die Hilfsgüter von der Familie Wacker selbst transportiert. Die Hoffnung der Familie sei, dass alle Menschen aufstehen und zeigen, dass die Welt menschlich ist und aktiv gegen Krieg und Leiden einsteht.

Wer Hilfe leisten möchte – Wohnraum zur Verfügung stellen, Hilfsgüter spenden, bei Behördengängen unterstützen oder vieles mehr – kann sich bei den Gemeinden melden: in Mahlberg unter Telefon 07825/84 38 13, in Kippenheim auf der Webseite unter www.kippenheim.de, in Kappel-Grafenhausen per E-Mail an eberhard.fischer@kappel-grafenhausen.de, in Ettenheim unter Telefon 07822/3 21 60 und in Rust per E-Mail an p.engelmann@rust.de.