Zivilcourage auf dem Stundenplan

"Nicht an unserer Schule!": Diese vier Worte standen im Mittelpunkt des Diskrminierungstags der Bildunsgeinrichtung. Lehrer und Schüler, um die kommissarische Schulleiterin Birgit Andräß und Konrektor Stephan Seizinger, positionierten sich bei der Vollversammlung am Morgen klar gegen Anfeindungen, Intoleranz, Mobbing und Gewalt an der Emil-Dörle-Schule.

Die Beleidigungen und Ausgrenzungen, die Schüler und Lehrer als Beispiele aus dem Schulalltag vortrugen, hallten durch die Aula. Die Theater-AG verdeutlichte das Gefühl ausgegrenzt zu werden: Die Schauspieler sackten bei jeder Beschimpfung weiter in sich zusammen, bis sie am Boden lagen. Erst der Satz "Nicht an unserer Schule!" richtete sie wieder auf. Das Geschehen auf der Bühne verfehlte seine Wirkung nicht. In der Aula war es mucksmäuschenstill.

Danach hatten die Schüler die Wahl zwischen verschiedenen Workshops, die von den Lehrkräften organisiert wurden. Darunter waren sowohl sportliche Aktivitäten, die das Miteinander und Kennenlernen fokussierten, als auch Spiele, bei denen die Schüler erkannten, dass Menschen nichts für ihre Herkunft können. "Manchmal ist es einem selber gar nicht bewusst, dass man durch eine Beleidigung, die man selber eigentlich als Spaß empfindet, einen anderen Menschen verletzt", bemerkt ein Schüler nachdenklich. "Der Tag war richtig gut, er hat mehr als deutlich gemacht, dass wir eine Gemeinschaft sind", betont eine andere Schülerin.

Um das Gemeinschaftsgefühl für alle sichtbar zu machen, studierten die Sportlehrer mit ihren Schülern einen Flashmob auf den neuen Hit von Parallel feat. Cassandra Steen "Eine Sprache" ein. Auch das Lehrerkollegium hatte die Schrittfolgen im Vorfeld geübt. Und so kam es, dass sich am Ende des Vormittags die komplette Schulgemeinschaft auf dem Hof traf, um gemeinsam zu tanzen.