Konzert: Stadtkapelle und Jugendkapelle zeigen ihr Können und die verschiedenen Facetten der Blasmusik
Eine musikalische Reise um den Globus, so lautete das Motto des Konzertabends der Stadtkapelle, den die Jugendkapelle einleitete. Beide Ensembles zeigten dabei unter der Leitung von Bastian Lohnert alle Facetten ihres Könnens.
Herbolzheim. Applaus war ein ständiger Begleiter des Konzertabends in der gut besuchten Breisgauhalle. Vom Nördlichen Breisgau führte die erste Etappe nach Venetien, in den Norden Italiens. Ute Herrmann-Glöckle versprach als "Reiseleiterin" angenehme Aufenthalte in den Weltmetropolen.
Der demnächst aus dem Amt scheidende Vorsitzende Thomas Arnold setzte die Messlatte in seiner Begrüßung hoch an. "Der Name ist Programm, lassen sie sich von der Qualität überraschen", erklärte er – und behielt Recht. Das hochkarätige Programm an ausgewählter Musik bewies wie abwechslungsreich Blasmusik sein kann.
Melodien aus Musicals, Opern und Operetten gehörten mit ins Reisegepäck. Mit der Ouvertüre zu "Eine Nacht in Venedig" gelang der Stadtkapelle ein fulminantes Debüt. Aber auch die drei Sätze aus dem epischen Werk "Three City Sketches", die Philip Sparke komponierte, kamen beim Publikum gut an. Sie beschreiben Aspekte der niederländischen Stadt Alkmaar, ihrer Schönheit und der bewegten Geschichte.
Nach der Pause kam die große Zeit der Solisten, die sich mit ihren Instrumenten bei "Welcome", einem Sammelsurium an Rock- und Klassikklängen, hervortaten. An den Broadway ging es mit "Chicago", in einem Arrangement von Victor Lopez, und "Englishman in New York" von Sting. Dabei glänzte Eva Singler virtuos mit ihrem Sopransaxofon. Vor dem großen Finale wurde mit "Greensleeves" ruhigere Kost serviert. Fantasien in verschiedenen Variationen verwoben sich in der Suite.
Mit gekonnter Authentizität versetzten die Protagonisten das Publikum in die Jahre des "Chattanooga Choo Choo". Der damalige Nummer-Eins-Hits hat Evergreen-Status und wurde später von Udo Linderberg als "Sonderzug nach Pankow" gecovert. Französische Chansons bezauberten in dem entzückenden Medley "Paris Montmartre". Bastian Lohnert oblag die Stabführung, er begleitete das Orchester in den ruhigen Passagen gleichzeitig auf dem Akkordeon. Auch für den Marsch "Berliner Luft" und "Cinderella’s Dance" ernteten die Musiker abermals tosenden Applaus.
Den Auftakt bestritten die Jungmusiker mit drei Auftritten. Die Talente überzeugten mit ihrer Leistung und demonstrierten ihr Können.
Für ihre Geehrten spielte die Stadtkapelle den Tusch "Gruß an Herbolzheim": Sarah Talosi, Marion Metzger und Patrick Meyer wurden für 25 Jahre in der Stadtkapelle ausgezeichnet. Für eine lange Musikerkarriere wurde Albrecht Herbstritt geehrt: Er bedient seit 60 Jahren das Tenorhorn.
