Auf dieser Versuchsfläche am Rittiweg werden alternative Baumarten wie Tulpenbaum oder Schwarznuss für die befallenen und gerodeten Eschen angepflanzt. Foto: Göpfert Foto: Lahrer Zeitung

Sitzung: Gemeinderat billigt Betriebsplan für den Stadtwald 2018 / Straßenbeleuchtung wird ausgetauscht

Weil Investitionen notwendig sind, wird Herbolzheims Stadtwald 2018 rote Zahlen schreiben. Weitere Themen auf der Gemeinderatssitzung waren die Klimaschutzziele der Stadt Herbolzheim und die Senkung der Wasserverbrauchsgebühr.

Herbolzheim.Jürgen Schmidt, Amtsleiter Kreisforstamt, und Christian Funke, Förster der Stadt Herbolzheim, gaben einen Überblick über die Lage im Herbolzheimer Stadtwald: Durch den vierten milden Winter in Folge könnten sich Wildschweine und Schädlinge gut vermehren. Dabei habe der Herbolzheimer Wald Glück, dass er bislang von einer Borkenkäfer-Plage verschont geblieben sei. Auch das Eschentriebsterben mache dem Wald zu schaffen und sorgt dafür, dass ein großer Teil der Eschen gefällt werden musste. An ihrer Stelle werden Eichen angepflanzt. Aber auch der Bergahorn leide derzeit an einer neuen Krankheit, bei der die Rinde aufreißt und schwarzer Schleim austrete. "Langsam gehen Europa die Laubbaumsorten aus", so Schmidt sarkastisch.

Auf dem Holzmarkt ist Herbolzheim mit seinem "Gemischtwarenladen", der zu 43 Prozent aus Nadelbäumen, zu 42 Prozent aus Buche und zu 7 Prozent aus Eiche besteht, gut aufgestell – nicht zuletzt dank des Holzverladegleises, das eine Vermarktung außerhalb Herbolzheims ermöglicht.

Doch trotz des geplanten Schlagens von rund 66 000 Festmetern und eines geplanten Umsatzes von rund einer halben Millionen Euro 2018 wird der Forst 2018 Verluste in Höhe von 49 600 Euro machen. Die Gründe dafür liegen unter anderem am anlaufenden Dolenprogramm, das für die nächsten vier Jahre die Stadt mit je 50 000 Euro pro Jahr belastet, also ziemlich genau den Defizitbetrag ausmacht. Weitere 50 000 Euro schießt das Land zu. Bei diesem Programm werden die Abstände der Dolen zueinander von 100 auf 40 Meter verkürzt. Das ist auf Grund des Klimawandels notwendig geworden: De Niederschläge sind inzwischen auf bis zu hundert Liter pro Quadratmeter angestiegen, die Wirtschaftswege sind diesen Regenmengen nicht mehr gewachsen.

Auch die Schäden von Sturm Lothar 1999/2000 sind nicht verdaut, erklärte der Bürgermeister und fügte hinzu: "Unser Wald ist schon eine Schatzkiste und die gilt es gut zu unterhalten." So biete der Wald doch Naherholung für Wanderer und Ausflügler und Biotope für die Natur. Der Gemeinderat stimmte dem Haushalt für 2018 einstimmig zu. Mehr Wissenswertes über dne Stadtwalld erfuhren die Gemeinderäte auf der Waldbegehung am nächsten Tag (wir werden noch berichten).

Klimaschutzziele

Phillipp Huber und Elisabeth Scholz von Badenova stellten die Ergebnisse des Bürgerworkshops zum Thema Klimaschutzziele für Herbolzheim vor. Sie präsentierten die Top-17-Maßnahmen, von denen jede in einem der angedachten Bereiche Enrgieefizienz/Energieeinsparung, Erneerubare Energien, Mobilität und Öffentlichkeitsarbeit vertreten ist und verglichen sie mit den vom Land Baden-Württemberg gesteckten Zielen. Den Räten ging das jedoch zu schnell: Sie forderten Kostenvoranschläge für die Top-vier-Maßnahmen und wollen in einer Klausursitzung zunächst noch einmal über die Umsetzung der einzelenen Klimaschutzziele beraten, bevor sie sich verbindlich auf ein Klimaleitbild für die Stadt einigen wollen.

Wasserverbrauchsgebühr

Bürgermeister Ernst Schilling plädierte dafür, die Wasserverbrauchsgebühr von 1,40 Euro auf 1,30 Euro zu senken,. Die Räte stimmten diesem Änderungsantrag geschlossen zu.

Kücheneinrichtung

Der Gemeinderat stimmte einstimmig zu, in der Mehrzweckhalle in Wagenstadt eine neue Kücheneinrichtung für knapp 37 000 Euro anzuschaffen.

Sanierung der Hauptstraße

Die Erdkabel und Straßenbeleuchtung im Bereich der im Bereich Ruster-, Sonnen- und Schießstraße im Zuge der Sanierung der Hauptstraße wurden für 16 600 Euro an Netze BW vergeben. Bis zum 19. Dezember soll dort wieder Grobasphalt liegen, damit die Anwohner über die Weihnachtstage gut nach Hause kommen.

Ausgleichsmaßnahmen

Mit einer Gegenstimme stimmte der Gemeinderat für die Vergabe der Planungen für eine Ausgleichsmaßnahme im Bereich Sandmühle, nämlich die Beiseitigung eines Wanderhindernisses für Fische. Aktuelle Planungen des Ingenieurbüros F. X. Pellkofer aus Waldkirch liegen über 15 000 Euro und damit über den ursprünglich geplanten Kosten. Die hohen Kosten liegen daran, dass es sich bei dem Gewässer um ein Gewässer zweiter Ordnung handle, erklärte Schilling.

Straßenbeleuchtung

Die alten Quecksilber-Leuchten Herbolzheims, die vor allem noch in den Ortsteilen vorhanden sind, sollen gegen energiesparende LED-Leuchten ausgetauscht werden. Die Hintergründe: Für die Quecksilber-Lampen gibt es keine Ersatzbirnen mehr, zudem sind die LED-Leuchten umweltschonender. Der Austausch der 156 Leuchten soll auf rund 53 000 Euro kommen..