Ehrenamt: Vorsitzender Christoph Bilic blickt aufs Corona-Jahr zurück / Weitere Helfer gesucht

Man sei "absolut glücklich" mit dem neuen Gebäude der Tafel Herbolzheim", erklärt Vorsitzender Christopher Bilic drei Monate nach der Inbetriebnahme. Breitere Gänge, bessere Isolierung und eine clevere Raumaufteilung erleichtern Arbeiten und Einkaufen.

Herbolzheim. Die Tafel Herbolzheim hat mit 2020 ein bewegtes Jahr hinter sich: Erst brachen ihr beim ersten Lockdown kurzzeitig die Helfer weg, weil sie aufgrund ihres Alters zur Risikogruppe gehörten, und die Schüler halfen aus. Im Oktober gab es dann gute Neuigkeiten: Der Neubau neben der alten Container-Lösung war fertig – und macht nicht nur das Einhalten der Corona-Regeln leichter. Tafel-Vorsitzender Christoph Bilic zog für die Lahrer Zeitung ein kleines Resümee der bewegten Corona-Zeit:nMehr Platz zum Lagern: In jeder Hinsicht habe sich der Neubau "voll und ganz bewährt", erklärt Bilic. Da der "Tafel"-Neubau 50 Quadratmeter weniger hat als die alte Containerlösung nebenan, sollte man meinen, er hätte auch weniger Platz – doch das Gegenteil ist der Fall, wie Bilic erklärt: "Wir haben alles bis auf den letzten Quadratmeter ausgelotet. Die Räume so gut ausgenutzt, dass wir bis unter die Decke lagern können." nLängere Öffnungszeiten durch getrennten Warenein- und -ausgang: Dadurch, dass Verkaufsraum und Wareneingang sich im neuen Gebäude nicht mehr einen einzigen Zugang teilen müssen, kann nun gleichzeitig eingekauft werden und neue Ware ankommen. Es gibt jetzt nicht nur zwei separate Eingänge, sondern auch einen eigenen Raum, in dem die Ware aufbereitet werden kann: Dort können etwa faule Lebensmittel aussortiert oder Großpackungen umgepackt und sortiert werden, bevor sie in den Verkauf gehen. "Es ist uns wichtig, dass die Menschen, die hier einkaufen, das in einer ansprechenden Umgebung tun können – und gute Waren erhalten", betont Bilic. Durch den getrennten Wareneingang und Verkauf kann die Tafel nun sowohl vormittags als auch nachmittags öffnen. Montag, Mittwoch und Freitag von 10 bis 15 Uhr und Dienstag, Donnerstag, Samstag von 10 bis 12 Uhr kann nun eingekauft werden.n Bequemeres Einkaufen und niedrigere Heizkosten: Die engen Gänge, in denen im Containerbau kaum zwei Menschen aneinander vorbeigekommen waren, gehören nun der Vergangenheit an: Nun ist es auch kein Problem mit dem Kinderwagen einzukaufen. Und auch die Heizkosten seien deutlich zurückgegangen, berichtet Bilic: "Wir haben nun vernünftige Temperaturen im Gebäude – früher hatten wir nur Radiatoren und praktisch keine Isolierung. Wir heizten praktisch zur Decke und den Wänden hinaus."n Wenige Stunden willkommen: Alles in allem habe die Tafel 50 bis 60 Helfer, die unterschiedlich viele Stunden arbeiten würden, berichtet Bilic. Einige Helfer, die der Risikogruppeangehören, seien nach wie vor nicht im Einsatz. Trotzdem komme die Tafel aber noch gut über die Runden. Generell würde man sich aber über einen Zuwachs an Helfern freuen. Dabei seien auch kleine Einsätze willkommen, betont Bilic. "Wir haben auch Ehrenamtliche, die nur einmal im Monat für ein paar Stunden da sind – jede Hilfe ist willkommen", erklärt er. Gebraucht würde die Hilfe sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag.n Kunden werden nicht weniger: Auf die Frage der Lahrer Zeitung, ob sich die Anzahl der Kunden durch die Corona-Zeiten erhöht habe, weiß Bilic nur zu sagen: "Es sind sicher nicht weniger Kunden geworden." Genauer könne er es aber nicht feststellen, da sich manche an die neuen Öffnungszeiten erst noch gewöhnen müssten. Aber auch falls die Anzahl der Tafel-Kunden steige, sei das kein Problem: "Wir haben genug gute Ware, um auch noch mehr Leute zu versorgen", macht Bilic Mut zu kommen. Einkaufen darf in der Tafel jeder, der einen Bezugsschein für ALG II hat oder anders seine Bedürftigkeit nachweisen kann. "Wenn etwa eine alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern käme, die gerade mal den Mindestlohn verdient, würden wir sicher nicht wegschicken", erklärt Christoph Bilic.