Abklatschen vor dem Spiel: Die Mannschaft aus Vereinsvorständen und Alten-FVH-Herren (gelb) gewann schließlich gegen die Stadtmannschaft mit 5:4. Foto: Schnabl Foto: Lahrer Zeitung

Jubiläum: FV Herbolzheim feiert vier Tage lang 100-Jähriges

Herbolzheim - Der Fußballverein Herbolzheim feiert dieses Jahr sein 100-jähriges Bestehen in mehreren Abfolgen. Vor dem großen Festbankett im November gab es nun vier Tage lang spannende Turniere zu sehen.

Das runde Leder rollte vergangene Woche von Donnerstag bis Sonntag im Liha-Präzisions-Stadion, wo es jede Menge fußballerische Leckerbissen zu sehen gab. Zum Auftakt standen die offenen Stadtmeisterschaften mit sechs Teilnehmern an. Die Gruppe eins war völlig ausgeglichen. Dort entschied das Torverhältnis über die Finalteilnahme zugunsten des SV Jechtingen. In der Parallelgruppe dominierte die SG Nordweil/Wagenstadt. Mit dem frisch gebackenen Landesliga-Aufsteiger aus dem Bleichtal und dem SV Jechtingen standen sich dann auch die spielstärksten Formationen im Finale gegenüber. Zur Überraschung vieler Fußballkenner jubelte Jechtingen nach 70-minütiger Spielzeit über den 3:0-Erfolg. Das kleine Finale sicherte sich die SG Rheinhausen gegen den FV Herbolzheim II mit 8:0 Toren. Abends stieg bei der mächtigen Party mit DJ Achim und selbst gemixten Cocktails das Stimmungsbarometer unaufhaltsam bis in die Morgenstunden.

Der Samstag blieb bis in den Nachmittag hinein der Jugend vorbehalten. Insgesamt 72 Begegnungen der F- und G-Kicker wurden absolviert. Beim Anpfiff des Super-Cup-Pokal-Endspiels zwischen dem SV Oberschopfheim und den SF Eintracht Freiburg am Nachmittag entsprach der Zuschauerzuspruch leider nicht ganz den Erwartungen der Verantwortlichen. Die Idee, dass Pokalsieger und Meister in einem Mega-Duell antreten, hatte Manfred Schäfer schon in früher Planungsphase fürs Jubiläum.

Aus der Ortenau reiste der Bezirksligist SV Oberschopfheim als leichter Favorit an die Kreisgrenze. Für den Breisgau liefen die Sportfreunde Eintracht Freiburg als Kreisliga-A-Vertreter auf. Nach einer halbstündigen Abtast-Phase lag der vermeintliche Außenseiter aus Freiburg durch zwei Kontertore vorn. Trotz des zwischenzeitlichen Anschlusstreffers überzeugten die Sportfreunde durch die reifere Anlage und kamen schließlich zu einem 4:1-Sieg. Der Wanderpokal geht in die Vitrine nach Freiburg, soll aber nächstes Jahr wieder ausgespielt werden.

Dass Fußball nicht nur spannend ausfallen kann sondern auch spaßig rüberkommt, bewiesen die Stadtmannschaft und die Vereinsvorstände. Unter tosendem Applaus wurde Bürgermeister Thomas Gedemer als Kopfballungeheuer tituliert und angefeuert. Wie im Behördenalltag durfte er sich auf fleißige Zuträger verlassen – und schoß auch selbst ein Tor, ebenso wie Pfarrer Oliver Wehrstein. Trotz so namhafter Hünen wie den leichtgewichtigen Clemens Schätzle, Flügelflitzer Jürgen Geiger oder das Konditionswunder Dieter Ehret hatten die Bürokraten gegen die Vereinsfunktionäre aber schließlich mit 4:5 Toren das Nachsehen. Deren Torschützenkönig war Klaus Stubert mit drei Toren.

Ein anderer Sieg winkte jedoch später am Abend: Als Ersatzteam nahmen die Stadthelden am Elfmeter-Grümpelturnier teil und versenkten alle Bälle vom Punkt.

Die Krönung der ereignisreichen Tage war nach dem Gottesdienst mit den Pfarrern Oliver Wehrstein und Stefan Meistert am Sonntag schließlich das Blitzturnier mit vier Mannschaften um den Rheinland-Versicherungspokal. Gewonnen hat den Cup der Freiburger FC, der im Finale den großen Favoriten Bahlinger SC bezwang. Eine gute Figur lieferte auch der gastgebende FV Herbolzheim ab, der den zwei Klassen besser eingestuften Kaiserstühler ein Unentschieden abtrotzte und erst im Elfmeterduell den Kürzeren zog.

Das Organisationskomitee des FVH hatte bei der Planung ein glückliches Händchen. Schon vor einem Jahr wurden die Teilnehmer verpflichtet. Gleich drei Aufsteiger waren dabei. Neben dem Landesligisten von der SG Nordweil/Wagenstadt, liefen bei den Turnieren der Oberligist Freiburger FC und der Regionalligist Bahlinger SC auf.