Bei einer simulierten Gemeinderatssitzung stellten die Studenten der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl unter Beweis, dass sie ihr Handwerk beherrschen. Foto: Stadt Herbolzheim Foto: Lahrer Zeitung

Prüfung: Zukünftige Verwaltungsangestellte beschäftigen sich mit Herbolzheim

Von Julia Göpfert

Herbolzheim. Die Studenten der Hochschule Kehl haben sich für einen Teil ihrer Abschlussprüfung mit Projekten der Herbolzheimer Verwaltung beschäftigt. Im Februar endet ihr dreijähriges Bachelor-Studium Public Management, das sie für einen Dienst in der höheren Verwaltung qualifiziert. Viele von ihnen unternehmen bereits im März die ersten Schritt im Berufsleben. "Unsere Studenten sind sehr gefragt", berichtet ihr Professor Jürgen Kientz stolz.

Die Prüfung in Herbolzheim, bei der es auch Noten gab, sollte die jungen Frauen und Männer auf ihren zukünftigen Alltag in der Verwaltung vorbereiten – wobei sie den Blick der Bürger nicht aus den Augen verlieren sollten. Ihre Aufgabe war es, für eine fiktive Gemeinderatssitzung Themen zu bearbeiten, die die Stadt Herbolzheim derzeit auch wirklich beschäftigen, und dazu eine Sitzungsvorlage zu erstellen. Die Teilnehmer der Gruppen, die gerade ihre Ergebnisse nicht vorstellten, schlüpften in die Rolle der Gemeinderatsmitglieder, stellten Fragen und fassten am Ende fiktive Beschlüsse. Aber auch "echte" Herbolzheimer Gemeinderäte sowie Mitarbeiter der Verwaltung waren bei der Präsentation anwesend.

In fünf Gruppen hatten sich die Studenten mit den Theman Friedhofsgestaltung, Kinderbetreuung, Trinkwasserversorgung, Digitalisierung an Schulen und Kunst und Kultur beschäftigt – und das keineswegs nur oberflächlich. Über Wochen hatten sich die Studenten in die Materie eingearbeitet, den Einrichtungen vor Ort einen Besuch abgestattet und mit den Verwaltungsmitarbeitern ausführliche Gespräche geführt und Vorschläge für aktuelle Projekte ausgearbeitet.

Präsentationen geben Impulse für weitere Entwicklungen

Dementsprechend ausgereift war das Ergebnis: Nicht nur Herbolzheims Bürgermeister Thomas Gedemer war von den Leistungen der Absolventen begeistert. "Die Vorträge waren sehr anregend, weil die Themen fundiert ausgearbeitet und ansprechend präsentiert wurden", erklärte der Rathauschef im Gespräch mit unserer Zeitung. Er habe aus den Präsentationen einige Impulse mitgenommen – besonders zum Thema Trinkwassersuche – oder den Gemeinderat in seinen Ansätzen bestätigt gesehen.

Auch seinen eigenen Mitarbeitern dankte der Bürgermeister: "Es ist großartig, dass sie sich die Zeit genommen und die Studenten mit Material versorgt haben und sie bei ihrer Prüfung begleitet haben."