Auf dem Parkplatz (links) neben dem momentanen Tafel-Container soll der Neubau entstehen, Foto: Schnabl Foto: Lahrer Zeitung

Soziales: Antrag für Neubau in Herbolzheim ist genehmigt

Herbolzheim. Gute Nachrichten für den Neubau der Tafel: Der Bauantrag wurde genehmigt, die Firmen für Roh- und Gerüstbau stehen in den Startlöchern.

Vorsitzender Christoph Bilic ist zuversichtlich, dass der Spatenstich noch im September erfolgen wird. Ein Neubau der Tafel war notwendig geworden – aus energetischer Sicht, aber auch um Kunden das Einkaufen und den Helfern ihre Arbeit zu erleichtern. "Damit können wir dann die gesetzlichen, energetischen Vorgaben einhalten. Aktuell haben wir jeden Monat rund 1200 Euro Stromkosten", erklärt Bilic im Gespräch mit unserer Zeitung. Mit dem besser isolierten Neubau hofft er diese um ein Drittel oder gar um die Hälfte reduzieren zu können.

Das neue Gebäude auf dem Parkplätzen neben den beiden aktuellen Containern wird etwa so viele Quadratmeter haben wie der jetzige. Durch die ergonomischere Einteilung werden sich jedoch neue Möglichkeiten ergeben. "Es wird ein einfaches funktionelles Gebäude", so Bilic.

Dadurch dass die beiden Container, in denen die Herbolzheimer Tafel aktuell untergebracht ist, sehr verschachtelt sind, geht dort alles sehr beengt zu: Sich dort mit einem Rollator, Rollstuhl oder Kinderwagen zu bewegen, ist unmöglich, besonders dann, wenn Waren angeliefert werden, denn es gibt nur einen Eingang.

Das neue Gebäude hingegen ist zweigeteilt geplant: Mitarbeiter und Waren werden sich auf der einen Seite, die Kunden sowie der Verkaufsraum auf der anderen Seite befinden. Dadurch ist ein barrierefreies Einkaufen mit Rollstühlen oder ganz normalen Einkaufswägen möglich.

Das Warten wird komfortabler

Zudem können die Waren übersichtlicher angeordnet werden. Während aktuell 16 Gefriertruhen im Einsatz sind, wird es im neuen Gebäude zwei Kühlräume geben.

A uch das Warten soll für die Tafel-Kunden komfortabler werden: "Viele sind bereits eine Stunde bevor die Tafel öffnet dort – bei Wind und Wetter", erklärt Bilic. In Zukunft sollen sie sich unter einer Überdachung unterstellen können.

"Durch die bessere Infrastruktur hoffen wir auch noch einmal mehr Kunden zu gewinnen, erklärt Bilic. Aktuell kaufen etwa 1000 Menschen von Lahr bis Emmendingen und von Weisweil bis Freiamt bei der Tafel ein, berechtigt wären aber laut Bilic viele mehr.

Für den Neubau wird die Tafel Herbolzheim rund 860 000 Euro investieren. Die Kommunen – Malterdingen, Kenzingen, Endingen, Riegel, Forchheim, Weisweil, Rheinhausen, Rust, Kappel-Grafenhausen, Mahlberg, Ringsheim, Ettenheim und Herbolzheim – aus denen die Tafel-Kunden kommen, hatten sich bereit erklärt, diesen finanziell zu unterstützen. Mit der Stadt Herbolzheim als Bürgen hatte die Volksbank Lahr der Tafel einen Kredit über 700 000 Euro "unter sehr freundlichen Bedingungen" gewährt, wie Bilic es dankbar ausdrückte. Finanziert werden soll der Neubau durch die Umsätze der Tafel, die Kommunen und private Förderer. Von Letzteren hat Bilic schon einige Spenden, etwa von Jubiläen bekommen. "Wir werden dieses Geld nur für den Neubau verwenden. Unser Betrieb selbst arbeitet kostendeckend", betont Bilic.