Herbolzheims Gemeinderat will wissen: Wie leben die Senioren der Stadt – und was brauchen sie? Foto: Symbol: Karl-Josef Hildenbrand

Die Stadt Herbolzheim will wissen, was ihre älteren Einwohner beschäftigt.

Herbolzheim - Die Stadt Herbolzheim will wissen, was ihre älteren Einwohner beschäftigt, was diese sich wünschen und was diese brauchen. Deswegen startet sie eine repräsentative Umfrage, indem sie ab Montag 1000 Bewohnern Fragebögen zuschickt.

Herbolzheim hat insgesamt 2070 Einwohner, die 65 Jahre oder älter sind. In der Kernstadt wohnen 1415 Senioren, im Stadtteil Wagenstadt 198, im Stadtteil Bleichheim 149, im Stadtteil Broggingen 140 und im Stadtteil Tutschfelden 168 Menschen, die 65 Jahre oder älter sind.

"Es geht darum herauszufinden, was die Senioren in der Kernstadt und in den Teilorten wirklich brauchen – und dies nicht nur zu mutmaßen", erklärt Herbolzheims Bürgermeister Thomas Gedemer auf einer Pressekonferenz. Stattdessen wollen er und die Fraktionen im Gemeinderat verlässliche Fakten, darüber, wie ältere Menschen in der Kernstadt und den Ortsteilen leben. Deshalb soll es in Herbolzheim eine repräsentaive Befragung geben. Insgesamt 1000 Senioren über 65 Jahren sollen nach dem Zufallsprinzip aus dem Einwohnermelderegister ausgewählt werden. Das ist fast jeder zweite Einwohner in diesem Alter. Ausgenommen von der Befragung werden die Bewohner des Demenzzentrums und des Ernst-Schilling-Hauses. Die Ausgewählten bekommen von der Stadt dann einen Fragebogen zugeschickt, den sie ausfüllen und mit dem beiliegenden Freiumschlag an die Stadt zurücksenden sollen.

Antworten sind Grundlagen für zukünftige Planungen

Jedem Umfragebogen liegt ein Brief des Bürgermeisters bei, damit die Bewohner sofort wissen, woher der Fragebogen kommt, auch große Vereine sowie die Kirchen und Sozialdienste Herbolzheims wurden über das Vorhaben informiert, falls die Einwohner mit Fragen auf sie zukämen, erklärt Gedemer. Er bittet um möglichst viele Rückantworten. Denn: Auf den Erkenntnissen, die die Umfrage bringt, will die Stadt in Zukunft weitere Entscheidungen treffen, wenn es darum geht, Herbolzheim seniorenfreundlicher zu machen. "Mit Ihrer Hilfe können wir dann besser entscheiden, welche Maßnahmen in Herbolzheim besonders wichtig sind und vorrangig umgesetzt werden sollten, um gut im Alter hier leben zu können"", heißt es in dem Anschreiben an die befragten Senioren.

"Der Fragebogen ist zusammen mit den Fraktionen entstanden", erklärt Gedemer. Zudem ist die LQM-Marktforschung mit Klaus Kortmann daran beteiligt. Abgefragt wird alles, was das Leben der Senioren und zukünftige Entscheidungen der Stadt in diesem Bereich betrifft. Es wird etwa gefragt, wie wohl sich die Senioren in der Stadt fühlen. Ob sie mit dem Angebot der Geschäfte, Einrichtungen und sozialen Angebote zufrieden sind und wie sie diese erreichen. Wie sie sozial vernetzt sind. Auch dazu, ob sie im Alltag Unterstützung bekommen und ob sie in ihrem Haus noch gut zurecht kommen, sollen sie sich äußern. "Letzteres ist beispielsweise wichtig, um zu sehen, wie groß der Bedarf an Pflegeeinrichtungen oder seniorengerechten Wohnungen bei unseren zukünftigen Wohnprojekten ist", erläutert Gedemer.

Sein Ziel ist es, die Daten bis zum Jahresende zusammen zu haben und bis zum Februar – anonymisiert – auswerten zu können. So könnten die Ergebnisse etwa bereits bei einer kommunalen Pflegekonferenz oder beim Seniorenforum zum EInsatz kommen.