Vier Scheunenbrände in vier Wochen hielten die Feuerwehr in Herbolzheim in Atem. Foto: Feuerwehr Foto: Lahrer Zeitung

Scheunenbrände: Bürgermeister antwortet auf offenen Brief

Herbolzheim (jg). Nach den vier Scheunenbränden in vier Wochen (wir berichteten) geht in Herbolzheim die Angst um. In einem offenen Brief haben sich Anke und Joachim Grittmann an Bürgermeister Thomas Gedemer gewandt: "Wir fühlen uns im Moment nicht mehr sicher in Herbolzheim und sind sicherlich nicht die Einzigen. Was gedenkt die Stadt zu tun?", so die besorgte Frage. Das Ehepaar bringt die Beauftragung eines Sicherheitsdiensts ins Spiel oder sogar die Gründung einer Bürgerwehr.

Gedemer, der aktuell mit einer Reisegruppe in Osteuropa unterwegs ist, hat auf den Brief noch am selben Tag geantwortet: "Sie dürfen sicher sein, dass wir als Stadtverwaltung wie auch ich ganz persönlich von den Bränden sehr betroffen sind und wir mit Nachdruck gemeinsam mit der Polizei daran arbeiten, die Brandursache aufzuklären." Seine Solidarität gelte den betroffenen Familien, denen konkrete Hilfe angeboten worden sei. Der Rathauschef betont, dass Stadt und Polizei die Sicherheit der Bürger "sehr am Herzen liegt". Entsprechend sei die Ermittlungsgruppe mit Personal ausgestattet und die Streifenfahrten erhöht worden.

Die Grittmann zweifeln in ihrem Brief an, dass alle Hydranten in der Stadt funktionieren, und baten darum, die Bismarckstraße nachts wieder zu beleuchten. Diese war seit dem ersten Brand in der Maria-Sand-Straße ausgeschaltet worden. Zudem fordern sie Schutzmaßnahmen seitens der Stadt, in die sie einbezogen werden wollen.

Dazu schreibt Gedemer: Dass derzeit die Straßenbeleuchtung im unteren Teil der Bismarckstraße defekt ist, sei eine Folge des ersten Brandes. Man arbeite daran, diesen Missstand zu beheben – was technisch aber nicht ganz einfach sei. Dass sich in Einzelfällen ein Hydrant nicht auf Anhieb aufdrehen lasse, sei trotz regelmäßiger Überprüfungen bei der Vielzahl der Hydranten nie gänzlich auszuschließen, "ist aber die große Ausnahme".

Gedemer hätte direkten Kontakt besser gefunden

Zum Schluss seines Antwortbriefs richtet der Bürgermeister noch eine Frage an das Ehepaar Grittmann, nämlich warum sich die Anwohner nicht direkt an ihn gewandt, sondern ihren Brief auch an die Zeitungen geschickt hätten – zumal die Gemeinde regelmäßig auf ihrer Homepage über den neuesten Stand informiere.