Herbolzheim - Erneut stand in der Nacht auf Montag in Herbolzheim eine Scheune in Flammen. Es ist der fünfte derartige Brand in fünf Wochen. Die Kriminalpolizei hat eine Ermittlungsgruppe gegründet und bittet die Bevölkerung um erhöhte Aufmerksamkeit.

Im Zusammenhang mit weiteren vier Bränden, die sich in den vergangenen Wochen in der Herbolzheimer Innenstadt und dem Ortsteil Wagenstadt ereignet hatten, ermittelt die Kriminalpolizei wegen des Verdachts der Brandstiftung. Unsere Zeitung gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Was ist über den jüngsten Scheunenbrand bekannt?

Der neue Brand wurde in der Nacht von Sonntag auf Montag gegen 0.30 Uhr gemeldet. Betroffen war eine Scheune in der Dragonerstraße im Herbolzheimer Ortsteil Broggingen. Das Gebäude war nicht mehr zu retten; es brannte vollständig aus. Der Schaden dürfte nach ersten Schätzungen der Polizei im sechsstelligen Bereich liegen.

Was macht die Polizei, um den Brandstifter zu fassen?

Das Polizeipräsidium Freiburg hat eine eigene Ermittlungsgruppe eingerichtet, zudem sind alle örtlichen Dienststellen alarmiert und dementsprechend wachsam. Über weitere Details, etwa, ob ein Profiler eingesetzt wird, will Jerry Clark, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Freiburg, aus ermittlungstaktischen Gründen nichts verraten. Nur so viel: Es werde derzeit der gesamte nördlicher Breisgau im Blick behalten.

Wie kann man die Arbeit der Polizei unterstützen?

Die Ermittler bitten die Bevölkerung um Mithilfe. "Wir sind über jeden Hinweis dankbar", macht Clark deutlich. Er bittet die Bevölkerung genau auf ihre Umgebung zu achten – und das sehr niederschwellig: Personen oder Fahrzeuge, die verdächtig wirken, sollten sofort gemeldet werden. "Gerne auch über den Notruf 110", betont er. Auch die Kriminalpolizei Emmendingen, Telefon 07641/58 22 00, oder jede Polizeidienststelle nehmen Hinweise entgegen.

Warum ist eine Bürgerwehr eine schlechte Idee?

In einem offenen Brief an Herbolzheims Bürgermeister Thomas Gedemer wurde die Gründung einer Bürgerwehr ins Spiel gebracht (wir berichteten). Clark hält das für keine gute Idee. "Von eigenen Maßnahmen raten wir dringend ab; ebenso von einer Bürgerwehr." Der Grund: Den Leuten fehle privat oft das Wissen mit einer verdächtigen Situation richtig umzugehen. "Besser ist es, die Augen offenzuhalten, sich Beobachtungen zu notieren und bei einem Verdacht, uns anzurufen. Wir gewährleisten, dass wir relativ schnell vor Ort sind." Für weitere Fragen in Sachen Prävention steht die kriminalpolizeiliche Beratungsstelle unter Telefon 0761/2 96 08 25 zur Verfügung.

Info: Spendenkonto

Um den von den Bränden betroffenen Familien schnell zu helfen, richtet die Stadt ein Spendenkonto ein. Den ersten Grundstock von 3500 Euro stellt die Stadt selbst bereit. Spenden kann man unter Stichwort "Notfonds Brandschäden" auf das Konto bei der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau, IBAN DE41  6805  0101  0022  00307 8.