Ein halbes Jahrhundert Treue: Herbert Weber (links) wurde vom Vorsitzenden Hans Emmenecker für 50 Jahre Zugehörigkeit ausgezeichnet. Richard Ohnemus, der ebenso lange im Siedlerverein mit dabei ist, konnte die Würdigung krankheitsbedingt nicht persönlich in Empfang nehmen. Foto: Schnabl Foto: Lahrer Zeitung

Hauptversammlung: Siedlerverein braucht bis 2021 Nachfolger für drei Posten

Herbolzheim (ws). Der Ortsverein der Siedler, Eigenheimer und Kleingärtner blickt in eine ungewisse Zukunft. Spätestens bei den turnusmäßigen Wahlen 2021 stehen drei altbewährte Kräfte nicht mehr zur Verfügung.

Es hat viele Mitglieder gewundert: Unter dem Einladungsschreiben merkte der Vorsitzende Hans Emmenecker an, dass wegen einer wichtigen Entscheidung zahlreiches Erscheinen erforderlich wäre. Auf der Versammlung stellte er die Vertrauensfrage: Wie geht es mit dem Verein weiter? Die Amtszeit des aktuellen Vorstands endet im März 2021. Aus Altersgründen ist nur der Vorsitzende bereit, sein Amt weiter auszuüben. Die Mitstreiter sind alle über 75 Jahre alt.

Enttäuscht zeigte sich Emmenecker vom "regelrechten Desinteresse" der jüngeren Vereinsgarde. Stellvertreter August Andris unternahm für die Nachfolgesuche alles Mögliche: Flyer wurden gedruckt, an Haustüren geklingelt und um Mitarbeit gebeten – doch erfolglos. Bürgermeister Thomas Gedemer erklärte, eine Auflösung sei das letzte Mittel. Der Verein könne auch ein Jahr kommissarisch weiterbestehen.

Der Vorstand sieht darin aber lediglich eine Verlängerung der Vakanz. Stattdessen schlug er vor einen "Freundeskreis der Siedler" ins Leben zu rufen, um sich administrativen Aufgabe zu entledigen. Ein monatlich abzuhaltender Stammtisch würde die Geselligkeit genauso fördern und die Fachsimpelei um das Hobby aufrechterhalten. Ein Vorschlag der Sympathie erweckte. Emmenecker und sein Vorstandsteam werden aber nochmals alle Kräfte mobilisieren, um den Fortbestand des Vereins zu ermöglichen.

Im ungünstigsten Fall muss die Vereinsauflösung in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung beschossen werden. Die Satzung sieht vor, dass die anwesenden Mitglieder einer Löschung im Vereinsregister zustimmen müssen, unterrichtete der Ehrenvorsitzende Heinz-Dieter Schunk die Anwesenden.

Die übrigen Regularien gerieten fast zur Nebensache. Schriftführer Dieter Egide verlas das Protokoll, Kassenwart August Andris errechnete einen Minimalgewinn von 81 Euro. Der Mitgliederstand hat sich auf 41 reduziert. Sowohl die Frühjahrs- als auch die Herbstwanderung waren mit mehr als 40 Teilnehmer sehr gut besucht. An diesen Zusammenkünften will man im laufenden Jahr festhalten. Der Ausflug soll in den mittleren bis nördlichen Schwarzwald gehen, diesmal an einem Wochentag, um gestiegene Kosten im Rahmen zu halten.