Soziales: Neubau auf den Parkplätzen neben dem bestehenden Gebäude

Herbolzheim (jg). Die Tafel Herbolzheim wird neu bauen – und zwar auf dem Parkplatz neben dem bestehenden Tafelgebäude. Das haben die Mitglieder bei einer außerordentlichen Versammlung vergangene Woche einstimmig beschlossen. Bei Christoph Bilic ist die Erleichterung darüber groß: "Mich hat besonders gefreut, dass wirklich alle dafür gestimmt haben – und damit zeigen, dass sie hinter dem Projekt stehen", erklärte der Vorsitzende der Tafel Herbolzheim gegenüber unserer Zeitung.

Die Tafel-Kunden kommen von Mahlberg bis Malterdingen nach Herbolzheim. Dass die Tafel den Neubau wagt und rund 860 000 Euro investieren will, ist auch den umliegenden Kommunen zu verdanken: Malterdingen, Kenzingen, Endingen, Riegel, Forchheim, Weisweil, Rheinhausen, Rust, Kappel-Grafenhausen, Mahlberg, Ringsheim, Ettenheim und natürlich Herbolzheim hatten sich bereit erklärt, die finanzielle Seite zu sichern. "Das ist die Basis, auf der wir unser Vorhaben wagen können", erklärt Bilic.

Spatenstich ist für Frühjahr geplant

Wie sehr die Gemeinden das Vorhaben unterstützen, haben sie auch dadurch deutlich gemacht, dass sich zwei Bürgermeister in den Vorstand des Vereins haben wählen lassen: Thomas Gedemer (Herbolzheim) für den Kreis Emmendingen und Kai-Achim Klare (Rust) für die Ortenau.

160 000 Euro kann die Tafel aus Rücklagen und bereits erfolgten Spenden zahlen. Für die restlichen 700 000 Euro hat die Volksbank Lahr einen "Kredit zu günstigen Konditionen" (Bilic) gewährt, die Stadt Herbolzheim hat dafür die Bürgschaft übernommen. Auch den Baugrund plant die Stadt dem Verein in Erbbaupacht zur Verfügung zu stellen – der Gemeinderat muss jedoch noch über den Zuschlag entscheiden.

Den Kredit will Bilic innerhalb der mit der Volksbank vereinbarten 15 Jahre abbezahlen. Dabei wird ihm zugute kommen, dass durch den Umzug von den bisherigen, schlecht isolierten Container in den Neubau sich alleine rund 500 Euro Stromkosten sowie 400 Euro Miete sparen lassen. Zudem dürfte im neubau auch das Einkaufen für die insgesamt 1000 Tafel-Berechtigten einfacher werden, sodass diese öfter kommen und mehr einkaufen können: In den aktuellen beengten Räumlichkeiten ist es unmöglich, sich etwa mit einem Rollator oder Kinderwagen zu bewegen. Kommen dann noch neue Waren an, die eingeräumt werden müssen, ist ein zügiges Einkaufen nahezu unmöglich.

Außerdem hofft der Tafel-Vorsitzende auf private Sponsoren. Jetzt, da das Vorhaben gesichert sei, könne er auch aktiv um Spenden werben. Auch mögliche Baufirmen kann Bilic jetzt gezielt ansprechen und Angebote einholen: "Das hätte ohne den Beschluss wenig Sinn gemacht." Die Planungen für den Neubau hat das Architekturbüro Schaudt und Lamprecht schon fertiggestellt. Bilic hofft deshalb, dass noch im Frühjahr alle Formalitäten erledigt sind und der Spatenstich erfolgen kann.