Sowohl in Herbolzheim als auch in Ettenheim galt für die drei Bürgermeister: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Bevor ein Gläschen Traubensaft mit der Weinprinzessin Claudia Vetter getrunken werden durfte (unten links), hieß es für sie trotten. Thomas Gedemer (oben, von links), Bruno Metz und Pascal Weber sorgten fleißig für Traubensaft. In Herbolzheim wurde dieser sogar noch vom Ringsheimer Bürgermeister persönlich an die Kinder verteilt (unten rechts). Foto: Decoux-Kone (1), Göpfert (2) Foto: Lahrer Zeitung

Markt: Bürgermeister trotten in Herbolzheim und Ettenheim / Auch Breisgauer Weinprinzessin ist dabei

Die Bürgermeister der drei Kaiserberggemeinden haben ihr Talent als Winzer unter Beweis gestellt: Sowohl auf dem Herbolzheimer Wochenmarkt als auch auf dem Ettenheimer Herbstmarkt war ihr Talent im Trauben-Trotten gefragt.

Herbolzheim/Ettenheim. Während der Ettenheimer Bürgermeister Bruno Metz im Trauben-Trotten bereits als alter Hase gilt, waren die Rathauschefs aus Herbolzheim und Ringsheim, Thomas Gedemer und Pascal Weber, zum ersten Mal mit dabei. Auf die Nachfrage unserer Zeitung, ob sie aufgeregt seien, antwortete Gedemer nur lachend mit einem Schulterzucken, während Weber ebenfalls gut gelaunt antwortete. "Ja klar, bin ich nervös – aber auch zuversichtlich!"

Diese Zuversicht war begründet. Bereits das erste Trotten um 11 Uhr auf dem Herbolzheimer Wochenmarkt klappte perfekt. Metz überließ es Gedemer als Stadtherrn den ersten Eimer Trauben in die Trotte zu kippen und half – nachdem sich auch Weber als guter Trotter bewährt hatte – mit. Bald floß der Traubensaft in Strömen, sehr zur Freude der Herbolzheimer Kita-Kinder, die das Trotten mit Liedern und Gedichten begleitet hatten. Als Dankeschön für ihre Unterstützung durften sie auch als Erste den frisch gepressten Traubensaft probieren.

"In Ettenheim, wird das Trotten aber nicht so leicht gehen", warnte Metz seine beiden Amtskollegen vor. Denn während in Herbolzheim die Trauben bereits gemahlen ankommen und dort eine Hebelpresse verwendet wird, müssen sie in Ettenheim erst mühsam mithilfe einer Kurbel gemahlen werden.

"Am besten ist es, beim Einfüllen zu bleiben", gab Herbolzheims Altbürgermeister Ernst Schilling Pascal Weber beim Trotten in Herbolzheim als Geheimtipp mit. Der beherzigte diesen auch, so dass auf dem Ettenheimer Herbstmarkt auf dem Marienplatz Metz und Weber den Bottich füllten, während Gedemer an der Pressstange Temperament und Leistungskraft unter Beweis stellte. Das Ergebnis der Mühen, den süßen Rebensaft, verteilten dann die neuen Auszubildenden Ettenheims unter den Besuchern. Unter diese hatten sich Schweizer Gäste gemischt, die zum ersten Mal ein badisches Trotten live miterlebten. Dazwischen gab es Musik- und Gesangseinlagen der Sändlemusiker aus Rheinhausen.

Dass der Marienplatz so mit Leben gefüllt war, freute auch die Marktbeschicker. Zwischen Kaffee- und Kuchenstand, Flammenkuchen- und Weinstand ließ es sich gemütlich hocken und feiern. Dass der neu-gestaltete Marienplatz auch sonst gut angenommen wird, ist sehr erfreulich, betonte Bürgermeister Metz. "Ich freue mich jeden Tag, wenn ich Menschen sehe, die dort genießen".

Die Breisgauer Weinprinzessin, Claudia Vetter, führte beim Trotten sowohl in Herbolzheim als auch in Ettenheim die Aufsicht. "Das wollte ich mir nicht entgehen lassen", sagte die Bleichheimerin lachend und erklärte zudem, dass sie nach ihrer Wahl überall herzlich aufgenommen worden war: "Ich kann jungen Mädchen nur empfehlen, sich als Weinprinzessin zu bewerben." Vetter kann aber nicht nur Krone tragen, sondern hat schon bei der Lese im Rebsortengarten zuvor tatkräftig Hand angelegt. Dort wachsen mehr als 80 Rebsorten, die der ehemalige WG-Vorsitzende Dietrich Jörger angebaut hatte. Die vielen Sonnenstunden trugen zur sehr guten Qualität bei. Der Müller-Thurgau für den Bürgermeisterwein konnte etwa mit 82 Grad Öchsle geerntet werden.