Stefan Schäuble erläutert den Ablauf des turbulenten und amüsanten Krimis. Foto: Bernhard Thürling Foto: Lahrer Zeitung

"Mordsweine": Veranstaltung mit Krimi und Kulinarischem kommt wieder gut an

Herbolzheim. Zum achten Male hatte der Arbeitskreis "Geführte Touren" zu der Veranstaltung "Mordsweine" ins Torhaus Herbolzheim eingeladen. Die Krimifreunde strömten, darunter viele Wiederholungstäter, um einen schönen, spannenden Abend mit Mehrfachgenuss zu erleben.

Claudia Bühler und Stefan Schäuble lasen den Krimi, die Sommelière Astrid Heß stellte die von ihr ausgewählten Weine vor, Rosemarie Vetter unterstützt das Trio.

Gattin erschießt windigen Ehemann

Die Geschichte "Wutbürger", von Brigitte Glaser, erzählte davon, was wütende Menschen in Wiesbaden und Umgebung so vollbringen, bevor am Ende fast alle glücklich werden. Den Startschuss gab Etelka Komenko, die aus dem Rotlichtmillieu stammende Gattin des Sparkassendirektors Kurt Komenko, auf ihren Ehemann ab. Hatte er doch ihr ganzes Geld mit windigen Aktiengeschäften verzockt, während er bei der Mehrung seines Vermögens äußerst erfolgreich war. Bei der Beseitigung der Leiche kommt der Patissier gerade recht, der aber wiederum bei der Beseitigung der Leiche eine Frau fast umfuhr, wobei sich die Hecktür des Wagens öffnete und der Sack mit der Leiche aus der Hecktür fiel.

Das führt zu allerlei Turbulenzen, in deren Folge die Leiche in der Kirschplantage noch mit Schrot malträtiert, von der Polizei auf dem russischen Friedhof gefunden, vom Fahrer des Beerdigungsinstituts erst weggefahren wird, um sie dann voller Wut wegen des gestörtes Wochenendes wieder auf den Friedhof zu bringen. Schließlich landet der tote Bankier wieder bei seiner Gattin, die erkennt, dass da ein Profi ranmuss. So bekommt schließlich Aal Egon einen steinbeschwerten großen Brocken vor die Nase. Am Ende gibt es glückliche Menschen, weil eine Frau dem Kommissar ihr Herz ausschüttete, weil der Kirschbauer seine geliebte grüne Soße serviert bekam, der Bestatter ein wunderbares Wochenende hatte, der Patissier eine neue Praline erfand und der Chef der Kripo ging angeln.

Kleines, aber feines Buffet begeistert

Astrid Heß stellte nach dem Auftakt mit einem Risecco vom Weingut Ringwald aus Wagenstadt zwischen den Turbulenzen des Krimis zur Entspannung einen Riesling Qualitätswein Jahrgang 2018 vom Weingut Schaudt vor. Aufgrund seines Schmelzes, der Power und Würze empfahl sie ihn besonders zu Gerichten mit Sahnesauce.

Die nächste Lesepause bot einen Rosé vom Weingut Holub aus Tutschfelden, den die Sommelière sogleich als Begleiter zur großen Pause empfahl. Die Gäste des Abends kamen in den Genuss eines feinen kleinen Buffets, zubereitet und angerichtet von Astrid Hess und Claudia Bühler, während Stefan Schäuble noch das Dessert zum Abschluss beisteuerte.

Nach dem nächsten literarischen Happen folgte ein 2018er Herbolzheimer Kaiserberg Weißherbst vom Spätburgunder von der WG Herbolzheim mit feinem Kirschduft. Zum Abschluss krönte ein 2017er- Spätburgunder vom Tutschfelder Kaiserberg, im Badischen Winzerkeller im großen Holzfass ausgebaut, die Weinreise durch den Krimiabend.

Nach langem, herzlichen Beifall und manchem persönlichen Dank an die Akteure des Abends gingen die Gäste heiter und beschwingt ins Wochenende.

Unter dem Motto "Geschichte, die Geschichten schrieb" sollen am Sonntag, 22. Dezember, ab 15 Uhr in geselliger Runde Geschichten aus Herbolzheim und Umgebung ausgetauscht werden. Es können traurige und freudige Ereignisse, sachliche und verwirrende Vorkommnisse oder auch kuriose und unvorhersehbare Situationen beschrieben werden, so die Ankündigung. Dem Arbeitskreis "Geschichte und Geschichten" sind bereits einige Episoden von Herwelze und den Ortsteilen zu Ohren gekommen, die er bei Kaffee, Kuchen und Wein vorstellen wird. Treffpunkt ist am ehemaligen Gasthaus "Rebstock". (Bleichtalstraße 19) in Bleichheim.