Großer Andrang beim Neujahrsempfang: Das Bürgerhaus Tutschfelden war voll besetzt, auch viele Vertreter aus Politik und Wirtschaft waren gekommen. Foto: Göpfert

Neujahrsempfang: Thomas Gedemer lobt das Engagement der Bürger.

Herbolzheim - Eine gesunde Balance und ausgewogene Verhältnisse sind im Leben und der Politik unerlässlich, stellte Bürgermeister Thomas Gedemer beim Neujahrsempfang fest. Eine besondere Auszeichnung gab es für Thomas Hofstetter: Er bekam die Ehrenmedaille.

Es war ein großes "Hallo" beim Neujahrsempfang in Herbolzheim – die Schlange derer, die in den Saal das Saal des Bürgerhauses wollten, war lang. Die Anstehzeit nutzten die Besucher, um das neue Logo Herbolzheims, ein großes weißes "H", mit Neujahrswünschen vollzuschreiben. Dass die Bürger für die Gestaltung des Logos ihre Ideen einbringen, sei ihm wichtig, betonte Bürgermeister Gedemer.

"Gleichgewichtsstörungen" waren das Thema des Abends. Was passieren könne, wenn ein unausgewogenen Lebensstil die Balance störe, das mache das Sterben von Geschäften vor Ort wie etwa die Schließung der ZG Raiffeisen in Wagenstadt deutlich. Zugleich sei der Dorftreff, der nun anstelle der ZG Raiffeisen entstehen soll, aber auch ein gutes Beispiel dafür, was alle positiv bewegt werden könnte, wenn Menschen sich engagieren, erklärte der Rathauschef.

Menschen, die sich einbringen, beeindruckten den Bürgermeister 2018 überhaupt. So etwa bei der Begehung des Friedhofs mit mehr als 150 Bürgern, die letztendlich im Dezember in eine neue Friedhofssatzung mit neuen Bestattungsformen mündete.

Wenn Menschen ein fester Boden fehle, wählten sie übermäßige Sicherheit und damit das Extreme, deutete Gedemer die aktuellen politischen Entwicklungen. Um für ausgeglichene Parlamente zu sorgen, in dem alle vertreten seien, sei es wichtig, dass möglichst viele ihr Wahlrecht für die Europa-Wahl im Mai nutzten. "Europa braucht unseren Einsatz und unsere Stimme", erklärte der Rathauschef.

Eine gute Balance ist aber auch für Gemeinderat und Stadt wichtig – und damit auch eine starke Beteiligung bei den Kommunalwahlen. Um möglichst viele dafür zu begeistern, sich aufstellen zu lassen, laden alle Fraktionen gemeinsam auf Donnerstag, 24. Januar, zu einer Informationsveranstaltung ein.

Wie schön Balance sein kann und wie man viele Bälle auf einmal in der Luft halten kann, das zeigten im Anschluss die Artisten des Circus Paletti aus Altdorf, der dieses Jahr sein 30-jähriges Bestehen feiert.

Eine besondere Ehrung gab es für Wagenstadts Ortsvorsteher Thomas Hofstetter: Er bekam die Ehrenmedaille für sein 30-jähriges Engagement im Ortschaftsrat – davon 15 Jahre als Ortsvorsteher – verliehen. "Wagenstadt, da leben Sie nicht nur – das ist ihr Leben", lobte Gedemer.

Landrat Hanno Hurth sprach über die Herausforderungen, die im Landkreis Emmendingen 2019 anstehen wie etwa die innovative Abfallanlage auf dem Kahlenberg, die Verstärkung des Pflegestützpunkts, den Breitbandausbau oder die Erweiterungdes Kreiskrankenhauses in Emmendingen.

Dass im Rathaus alles in Balance sei, bestätigte Bürgermeister-Stellvertreter Clemens Schätzle namens des Gemeinderats. Er dankte Bürgermeister, Sekretärinnen, Amtsleitern und Mitarbeitern für ihre gute Arbeit und Gedemers Frau mit einem Blumenstrauß dafür, dass sie so oft zugunsten des Rathauses auf ihren Mann verzichte.

Auf dem Neujahrsempfang hat Thomas Gedemer die sechs Gewinner des Ideenwettbewerbs bekannt gegeben. Bei der Prämierung war der Jury wichtig, dass die Projekte nachhaltig sind und der Gemeinschaft zugute kommen. Das Gewinnergeld wird allein für das benötigte Material ausgegeben, der Rest durch ehrenamtliche Arbeit verwirklicht. Weitere Helfer sind in allen Gruppen willkommen.

Die Neugestaltung des Platzes um die Lerchenberghalle will Wolfgang Schnaiter zusammen mit den Boulefreunden in Broggingen in Angriff nehmen. Es soll eine Begegnungsstätte für Jung und Alt werden, die zum Verweilen einlädt und im Sommer sogar mit Bewirtung aufwartet.

Einen Mountainbike-Trail am Herbolzheimer Höfle will der Radsportverein mit Wolfgang Scheer anlegen.

Ein "Backhisli" für Tutschfelden war schon immer der Wunsch des Heimatvereins. Es soll eine Begegnungsstätte sein, die Alt- und Neudorf zusammenbringt und für mehr Geselligkeit im Ort sorgt.

Für einen ökumenische Bibelgarten neben der Kirche in Wagenstadt will die Gruppe um Doris Daute und Hildegard Marx sorgen. Ein Teil der 150 in der Bibel erwähnten Pflanzen soll dort angepflanzt und so ein Ort der Begegnung geschaffen werden.

Streuobstwiesen, wie es sie früher gab, will die Gruppe um Edeltraud Kunzer auf dem Gelände des Wasserschutzgebiets "Im Entennest" schaffen. Aus den Äpfeln der 20 geplanten Hochstammbäume soll Saft gewonnen werden.

E in öffentliches Beachfeld für Volleyball und Fußball will die Gruppe um Clemens Pflieger am Sportplatz anlegen.