Jörg Wetterich vom Institut IKPS sprach mit den Teilnehmern, um die Stärken und Schwächen der aktuellen Hallen und Sportstätten herauszufinden. Foto: Göpfert Foto: Lahrer Zeitung

Kapazitäten: Vertreter von Vereinen und Schulen diskutieren über neues Hallen- und Sportstättenkonzept

Rund 70 Bürger, darunter Vertreter von Schulen, Vereinen und des Gemeinderats, haben gemeinsam über das neue Hallen- und Sportstättenkonzept beraten. Schritt für Schritt sollen Bedürfnisse herausgearbeitet und Lösungen gefunden werden.

Herbolzheim. Auslöser für die Erarbeitung des Hallen- und Sportstättenkonzepts in Herbolzheim waren die beiden renovierungsbedürftigen Hallen: die Breisgauhalle im Stadtgebiet und die Kirnburghalle in Bleichheim. "Ich bin dankbar, dass der Gemeinderat die Idee mitgetragen hat und wir diese Chance nutzen und den Blick auf die ganze Stadt weiten", erklärte Herbolzheims Bürgermeister Thomas Gedemer. Vorausgegangen war der Versammlung am Montag eine Umfrage an Vereine und Schulen.   Wandel im Sport: Jörg Wetterich vom Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung aus Stuttgart (IKPS) erklärte zunächst, dass es im Sport allgemein Veränderung gebe, die sich auch in Herbolzheim niederschlagen würden. So trieben beispielsweise immer mehr Senioren Sport, während gleichzeitig bei Kindern schon auf frühe Sportförderung Wert gelegt werde, wodurch sich die Zielgruppe vergrößere. Auch gebe es einen Trend hin zu Individualsportarten. Wettkampfsportler machten in der Gruppe der zehn- bis 80-jährigen Sporttreibenden nur drei Prozent aus. Die wichtigsten Sportstätten seien nicht mehr die Turn- und Sporthallen (8,7 Prozent), sondern Wege und Pfade (27,8 Prozent) sowie Straßen (14,6 Prozent) oder das eigene Zuhause (9,2 Prozent). Kapazitäten: Sowohl bei der Umfrage zuvor als auch bei der Stärken- und Schwächenanalyse am Montagabend wurde deutlich, dass die Kapazität der Sportaußenanlagen prinzipiell ausreichend ist; bei den Hallen sieht es anders aus: Während bei den Kulturvereinen knapp 80 Prozent die Hallen- und Raumsituation als gut bewerteten, waren es bei den Sportvereinen die Hälfte der Befragten, die die Sportanlagen- und Hallensituation als ausreichend oder schlecht bewerteten, ein sehr gut wurde nicht vergeben.  Lob: Die Vielzahl der Herbolzheimer Vereine, ihre Nachwuchsarbeit, ihr Angebot und ihr Engagement wurden als positiv bewertet. Die Kooperation innerhalb der Ortsteile und Sportvereine wurde gelobt und auch die Tatsache, dass es in jedem Ortsteil eine Halle und somit einen zentralen Treffpunkt im Dorf gibt. Probleme: Bemängelt wurde vor allem die Qualität der Hallen und Anlagen, zum Teil auch deren Erreichbarkeit. Speziell die Leichtathletikanlage wurde als zu schwer erreichbar – vor allem für die Schulen – und auch von der Qualität her als nicht ausreichend bemängelt. Auch käme es bei manchen Hallen (spezizell Herbolzheim)zu Überbelegungen. Der Zustand der Halle in Bleichheim und der der sanitären Anlagen und der Umkleideräume wurde kritisiert. Zudem wünschte man sich mehr freie Sportmöglichkeiten, zum Teil mehr Platz in der Halle und mehr Angebote für 14- bis 25-Jährige.

Bei der Sitzung am Dienstag, 2. April, wird sich für die geladenen Vereinsvertreter alles um die Sportplätze und Freianlagen sowie um die Sportangebote drehen. Am Montag, 13. Mai, geht es un die Turn- und Sporthallen sowie um die Raumverteilung. Auf der abschließenden Sitzung am Dienstag, 4. Juni, werden Maßnahmen vorgestellt und zur Diskussion freigegeben, um Handlungsempfehlungen für den – neu gewählten – Gemeinderat zu geben.