Die elsässische Guggemusik "Bouc Bleu"  aus Schiltigheim sorgte für einen fulminanten Einstieg in der zwölfte Hästrägertreffen der Karnevalsgesellschaft. Foto: Schnabl Foto: Lahrer Zeitung

Karnevalsgesellschaft: 800 Hästräger und 123 Bühnenakteure feiern in Herbolzheim

Herbolzheim (ws). Grazile Tänze und schräge Töne waren ein idealer Saison-Auftakt für die Herbolzheimer Karnevalsgesellschaft. In der Breisgauhalle tummelten sich mehr als 800 Hästräger und 123 Bühnenakteure, die für einzigartige Stimmung sorgten. Bis zwei Uhr in der Früh herrschte nach den Worten des Präsidenten Andreas Läufer "ausgelassene Atmosphäre".

33 Zünfte meldeten ihr Erscheinen für das erste große karnevalistische Stelldichein in der Region. Mehr ging aus Kapazitätsgründen nicht. Als der Präsident ans Mikrofon kam, war kaum noch ein Durchkommen auf der Tanzfläche vor der Bühne. Er versprach nicht zu viel, als er ankündigte: Show-, Garde- und Brauchtumsauftritte ergänzen Guggemusik vortrefflich.

Und sie kamen in Scharen, die Hästräger vom Oberrhein bis in die hinteren Winkel der Ortenau, aus dem Schwarzwald und dem benachbarten Elsass, genauer aus Schitigheim bei Straßburg. Die dort beheimatete Guggemusik nennt sich "Bouc Bleu" ("Blaue Ziege") und hatte die Ehre zum Auftakt ein tönendes Spektakel abzufeuern. Die Musiker verstanden ihr Handwerk vortrefflich. Die linksrheinischen Nachbarn sorgten für Winteraustreibung in Reinkultur.

"Shut up and dance", hieß es danach. Jasmin Schnellen hat nach Jahren der Abstinenz die junge HKG-Tanzgarde reanimiert und zum agilem Leben erweckt. Dem wollte die Zynduss-Dancegroup aus dem benachbarten Bleichheim nacheifern. Flotten Schrittes legten sie mit ihrem Schlachtruf "Zyndus-Jaem" eine flotte Sohle aufs Parkett.

Mehrerer Ansätze bedurfte es, um die "Schträuschöäwaddler" aus Amoltern akzentfrei anzukündigen. Dafür war deren Bühnenshow eine Augenweite. Ständiger Gast ist der Tanzsportverein "Twirling" aus Kehl, der auch diesmal zu gefallen wusste und seinem Motto "Sich mit Freude auf Musik bewegen" vollauf gerecht wurden.

Mit der Stimmungsband Allgäu Power fand der organisierte musikalische Rabatz seine Fortsetzung. Die süddeutsche Party-Band stieg bei der RTL-Show "Das Supertalent" 2008 ins Showgeschäft ein. Das Sextett sorgte für den einzigen Aufreger, eines ansonsten geordnetem Veranstaltungsverlaufs. Auf der Anreise war die Band in einem Unfall verwickelt, erst drei Stunden vor ihrem Auftritt kam es zum Soundcheck. Bei ihrem Auftritt war den Multi-Instrumentalisten die Aufregung aber nicht anzumerken.

Ein sichtlich zufriedener Andreas Läufer dankte am Ende allen Besuchern, Mitwirkenden und den freiwilligen Helfern vom DRK und der Feuerwehr.