Die Einsatzkräfte der Feuerwehr taten, was sie konnten, der Lastwagen, der Freitagnacht am Herbolzheimer Schwimmbad brannte, war aber nicht mehr zu retten. Foto: Feuerwehr

In Herbolzheim brennt ein Lastwagen aus. Polizei prüft Zusammenhang mit Ortenauer Fällen.

Südliche Ortenau/Herbolzheim - Ist der Feuerteufel zurück? In der Nacht auf Freitag stand in Herbolzheim ein Laster in Flammen. Die Polizei prüft die Brandursache – und einen Zusammenhang mit der Brandserie in der Ortenau.

Als die Herbolzheimer Feuerwehr Freitagfrüh kurz vor 1 Uhr auf dem Schwimmbad-Parkplatz eintraf, war es schon zu spät: Der dort geparkte Lkw stand in Vollbrand. Die Einsatzkräfte konnten zwar verhindern, dass die Flammen auf Hecken und Bäume übergriffen. Das Führerhaus des Lastwagens hatte das Feuer, das ein vorbeifahrender Zeuge gemeldet hatte, aber bereits verschlungen. Den Schaden am 7,5-Tonner schätzt die Polizei "vorsichtig auf etwa 25 000 Euro".

Das Szenario in Herbolzheim erinnert stark an die Autobrandserie in der südlichen Ortenau, die im September 2017 begann und der mittlerweile 42 Fälle zugerechnet werden (siehe Info). Die Bilder, die die Ermittler zwischen Schwanau und Ettenheim zu Gesicht bekamen, glichen sich ein ums andere Mal: verschmorte Vorderreifen, ausgebrannte Motorräume.

Ermittler haben keine heiße Spur

Ob die eigens eingerichtete Ermittlungsgruppe Mahlberg – benannt nach dem bisherigen Schwerpunkt der Brandserie – die Zahl nun nach oben korrigieren muss, steht noch nicht fest. Walter Roth vom Freiburger Polizeipräsidium erklärte auf Nachfrage der Lahrer Zeitung: "Wir müssen zunächst einen technischen Defekt als Ursache ausschließen. Solange bleibt in jedem Fall der Polizeiposten Kenzingen zuständig. Aber natürlich stehen wir in Kontakt mit den Kollegen in der Ortenau." Ein Zusammenhang mit der Autobrandserie werde geprüft.

Das galt und gilt auch für die Brände, die die Herbolzheimer über den Jahreswechsel aufgeschreckt hatten. Innerhalb von 48 Stunden waren damals vier Autos in Flammen aufgegangen; alle angezündet (wir berichteten).

Allerdings hätten die Ermittlungen "keine konkreten Hinweise" ergeben, die Brände in die Ortenauer Serie einzureihen, erläutert Yannik Hilger von der Offenburger Polizei gegenüber der LZ: "Die Ermittlungsgruppe hat diese Fälle nicht zu den bisherigen dazugenommen." Sicher ausschließen, dass es sich nicht doch um denselben Täter handelt, ließe sich freilich aber nicht.

Für den jüngsten Brand bestätigt Hilger die Einschätzung seines Kollegen von der Freiburger Polizei: "Noch steht nicht fest, ob es sich um Brandstiftung handelt. Wenn dazu Erkenntnisse vorliegen, wird über das weitere Vorgehen entschieden."

In der Vergangenheit hatte die Polizei mehrfach betont, dass mittlerweile ein oder gar mehrere Trittbrettfahrer unterwegs sein könnten. Die Möglichkeit liege nahe, weil der Serie durch die Vielzahl der Fälle in der Öffentlichkeit große Aufmerksamkeit zuteil wurde. Auch die Vorgehensweise des Täters – über einen Brandbeschleuniger werden die Vorderreifen der Fahrzeuge in Brand gesteckt – ist zwischenzeitlich weithin bekannt.

Zum aktuellen Ermittlungsstand kann Hilger nichts Neues vermelden: "Es gibt derzeit keine heiße Spur." Die Polizei hofft wie stets zuvor auch im aktuellen Fall auf die Mithilfe der Öffentlichkeit. Wer im Bereich des Herbolzheimer Schwimmbads verdächtige Personen oder Fahrzeuge gesehen hat, wird gebeten, sich unter Telefon 07644/9 29 10 beim Polizeiposten Kenzingen zu melden.

Der bis dato letzte Fahrzeugbrand, den die Ermittler der Serie zuordnen, datiert vom 6. Februar, als in Lahr zwei hintereinander geparkte Autos in Flammen aufgingen. Damit ist Lahr "Spitzenreiter". Alle Fälle im Überblick. Lahr: 14  Mahlberg: 13 Kippenheim: 8

Ettenheim: 5  

Schwanau: 2