Die am Bau Verantwortlichen beim Gruppenfoto; links Pfarrer Oliver Wehrstein, daneben sein katholischer Amtsbruder Stefan Meisert und die Vorsitzende des Kirchengemeinderats, Renate Bannwarth. Foto: Schnabl

Gemeindezentrum der evangelischen Gemeinde

Das evangelische Gemeindezentrum in Herbolzheim ist am Wochenende seiner Bestimmung übergeben worden. Die Investitionen beliefen sich auf 1,5 Millionen Euro, die von der Landeskirche und der Kirchengemeinde zu gleichen Teilen aufgebracht wurden.

Herbolzheim. Nach mehreren Jahren des Planens und Finanzierens stehen nun die Türen für ein Miteinander offen, freute sich Pfarrer Oliver Wehrstein. Nach etwas mehr als einem Jahr Bauzeit wurde am Samstag die Einweihung mit einem Seniorennachmittag im großen Saal gefeiert.

Zunächst lud Kurt Haug zum Volksliedersingen ein. Anschließend gab es eine Aktionsrallye für Familien, an die sich eine Andacht im Gemeindezentrum anschloss. Die offizielle Übergabe erfolgte am Sonntag, der mit einem feierlichen Gottesdienst begann. Die freien Architekten Christoph Kuhn und Thomas Lehmann erläuterten die Bauweise der Begegnungsstätte, deren Markenzeichen "offen nach allen Seiten" lautet und die angemessen sakral ausfällt. Die ursprüngliche Kalkulation wurde um 400 000 Euro überschritten, was zu einer baulichen Verzögerung führte. Der Eigenanteil der evangelischen Kirchengemeinde betrug 450 000 Euro. Weitere 300 000 Euro wurden als Darlehen mit der Landeskirche aufgenommen, die auch die Hälfte der Gesamtkosten als Baubeihilfe beisteuerte. Mit verschiedenartigen Aktionen hat die Kirchengemeinde den Eigenbeitrag immer wieder aufgestockt.

Die Vorsitzende des Kirchengemeinderats Renate Bannwarth zählte nicht weniger als 19 Aktivitäten auf. Vom Rockkonzert über einen Spendenmarathon bis hin zum Benefizkonzert "Heilig’s Blechle" kam eine stattliche Spendensumme zusammen. Jetzt heißt es für alle Gläubigen, das Zentrum mit Inhalten und Leben zu erfüllen, wie Pfarrer Oliver Wehrstein in seinen Ausführungen bemerkte. Die modernen und hellen Räume stehen offen für generationsübergreifende Begegnungen sowie für Gottesdienste, aber auch für ein Café im Innenhof. sind Treffpunkte für Menschen.

Ist ein Gemeindezentrum eine Art Zwitter, zwischen sakralem Raum und weltlichem Saal?, fragte Wehrstein in seiner Gottesdienst-Predigt. Gewusel in den Räumlichkeiten und Innehalten vor Gott, Herberge für den Alltag oder heilige Zeit? Eine Antwort lieferte er gleich mit. Es könnte die Verheißung sein, beides ineinander zu erfahren. In den weltlichen Handlungen schwinge das Göttliche mit, und in Andachten finde alltägliches Denken und Handeln seinen Niederschlag.

Als einen schönen Tag betitelte der katholische Amtsbruder Stefan Meisert die Feier.