Zu Gast in Hiltensweiler: Die "Projektgruppe Dorftreff" informierte sich vor Ort. Foto: Projektgruppe Foto: Lahrer Zeitung

Zukunft: "Projektgruppe Dorftreff" beginnt mit Konzepterstellung / Besuch in Hiltensweiler

Von Julia Göpfert

Was soll geschehen, wenn die "ZG Raiffeisen" am Jahresende schließt? Darüber wurde in Wagenstadt Ende Oktober heftig diskutiert, Ideen gab es viele. Inzwischen hat sich die "Projektgruppe Dorftreff" gebildet – und erste Schwerpunkte gesetzt.

Wagenstadt. Bei der Bürgerversammlung Ende Oktober konnten sich nahezu alle der 140 Anwesenden vorstellen, dass anstelle der ZG Raiffeisen ein Dorftreff entstehen könnte. Wie genau dieser aussehen sollte, dazu gab es die unterschiedlichsten Ideen (wir berichteten). Inzwischen hat sich in Wagenstadt die "Projektgruppe Dorftreff" gegründet. Ihr Leiter Andreas Marx verrät: "Die Aufbruchsstimmung, die damals auf der Bürgerversammlung herrschte, besteht noch immer."

Aktuell sind die 34 Mitglieder der Projektgruppe dabei ein Konzept zu erstellen, wie der Dorftreff konkret aussehen könnte. Ihre Überlegungen basieren dabei auf fünf Säulen:

n Kommunikation: "Der Dorftreff soll die Möglichkeit bieten einander zu begegnen und miteinander ins Gespräch zu kommen", erklärt Marx. n Dienstleistungen: Bei der Bürgerversammlung wurden viele Dienstleistungen genannt, die sich die Bürger vor Ort wünschen. Aktuell sortiert die Projektgruppe diese und prüft deren Wichtigkeit und Realisierbarkeit. n Versorgung mit Lebensmitteln: Ein Ort, an dem man sich mit mit Lebensmitteln eindecken kann, schafft ein Ambiente, in dem sich Menschen begegenen, sagt Marx. Die Bürger sollen im Dorftreff Dinge, die sie im Alltag brauchen in einer kleinen Auswahl finden. Dabei soll vor allem auf eine gute Qualität Wert gelegt werden. n Versorgung der Bevölkerung: Nicht nur Lebensmittel, auch zu anderen Sachen, die die Menschen im Bleichtal brauchen wie etwa Arzneien, sollen sie im Dorftreff Zugang haben. n Bildung: "Während der Aspekt der Bildung bei der Bürgerversammlung keine große Rolle gespielt hat, hat er sich inzwischen als sehr wichtig herausgestellt", erklärt Marx. Schulen haben bereits Interesse angemeldet, beim Dorftreff mitwirken und mitgestalten zu wollen.

Eines ist Marx zudem noch wichtig zu betonen: "Der Dorftreff soll für das komplette Bleichtal offen sein – auch über die Stadtgrenzen hinaus. Jeder kann sich an seinem Betrieb und seiner Nutzung beteiligen." Wie der Dorftreff genau aussehen wird, hängt auch davon ab, welches Angebot, die "ZG Raiffeisen" für Gelände und Räumlichkeiten machen wird, erklärt Marx. Solange ist die "Projektgruppe Dorftreff" aber trotzdem fleißig. So hat sie sich bereits den Dorftreff in Hiltensweiler am Bodensee angesehen, weitere sollen folgen.

Stefan Wortmann hatte auf der Bürgerversammlung über die Entstehung eines Dorftreffs in Hiltensweiler gesprochen. Am vergangenen Wochenende hatte die Projektgruppe zusammen mit einigen Ortschafts- und Gemeinderäten sich diesen angesehen. Nach einem Frühstück im Café des Dorftreffs informierten der Bürgermeister von Tettnang, Bruno Walter, der Ortsvorsteher von Hiltensweiler, Peter Bentele, Stadträte sowie Vorstandsmitglieder, Wortmann und seine Mitarbeiter über das Konzept, den Gründungsprozess, die Planungen und Realisierung des dortigen Dorftreffs. "Der Erfolg dieses schönen und gelungenen Dorftreffs ist nicht nur für dessen Initiatoren eine Bestätigung für ihren Mut, sondern zeigt auch den Skeptikern, dass das Wagnis ›Dorftreff und Dorfladen‹ sehr erfolgreich gelingen kann", erklärte Marx.