Das Team vom Perukreis verabschiedet sich vom Wochenmarkt – aber viele Helfer machen nun im Weltladen weiter. Foto: Göpfert Foto: Lahrer Zeitung

Handel: Perukreis bietet faire Waren nicht mehr auf dem Wochenmarkt an

Abschied nach 25 Jahren: Am Freitag hat der Perukreis das letzte Mal Waren auf dem Herbolzheimer Wochenmarkt verkauft. Im Weltladen wird es jedoch weiterhin fair gehandelte Waren geben.

Herbolzheim. Mit der Mission, den fairen Handel in der Region bekannter zu machen, haben die Mitglieder des Perukreises vor 25 Jahren mit Gründer Peter Heimstein mit dem Verkauf von fair gehandelten Produkten begonnen. Seitdem waren sie bei jedem Wetter auf dem Markt anzutreffen – an ingesamt rund 1200 Marktttagen, bei Sturm und Regen, Kälte oder Hitze.

Warum der Perukreis seine Waren nun dort nicht mehr verkauft, liegt laut Perukreis-Vorsitzendem Andreas Marx an zwei Gründen. Zum einen am geringen Umsatz (Marx: oft unter 100 Euro für vier Stunden Marktdienst), zum anderen aber daran, dass die Mitglieder immer älter geworden sind, aber kein jüngerer Nachwuchs nachgekommen ist, sodass sich das Verkaufsteam immer weiter ausgedünnt hat. So blieb letztendlich nur der Abschied – und der Dank an Kunden und an die Stadt für die Unterstützung beim Aufbewahren und Lagern des Marktstands.

Der Großteil der Markthelfer wird nun im Weltladen weiterhelfen. Trotzdem: Der Abschied fiel vielen letztendlich nicht leicht. Auch Bürgermeister Thomas Gedemer erklärte: "Ich verstehe die Entscheidung, aber ein Mosaikstein fehlt nun. Bleibt nun zu hoffen, dass der Weltladen rege genutzt wird."

Mehr als 800 Weltläden und -gruppen gibt es deutschlandweit, die 76 Millionen Euro im Jahr 2017 umgesetzt haben. Den weit größeren Anteil an fair gehandelten Produkten vertreiben jedoch die Lebensmittelhändler. So hat der Gesamtumsatz 2017 erstmals die Milliarden-Marke überschritten. Spitzenreiter ist dabei der Kaffee (34,3 Prozent). Trotzdem: Nur fünf Prozent des Kaffees weltweit wird fair gehandelt.