Das Foto des Gründers Trudpert Franz hat einen Ehrenplatz im Vereinsheim. Der amtierende Vorsitzende Werner Dörr ist sich der Verdienste seines Vorgängers bewusst. Foto: Schnabl Foto: Lahrer Zeitung

Rückblick: Schäferhundeverein begeht sein 70-Jähriges / Tag des Hundes am 10. Juni

Herbolzheim (ws). Die Anfänge waren bescheiden, doch von unbändigem Idealismus geprägt. Als sich vor 70 Jahren die Ortsgruppe des Deutschen Schäferhundevereins gründete, war dies auf den Zollbeamten Trudpert Franz zurückzuführen, der 1948 drei Wochen nach der Währungsreform die Voraussetzung für die Existenz des Vereins schuf. 22 Jahre stand er den Hundesportlern vor.

Geld hatten 1948 fast alle Bürger in Herbolzheim, doch kaufen konnte man davon fast nichts. Nahrungsmittel waren knapp und reichten kaum für eine Familie, geschweige denn für noch einen Schäferhund, heißt es in der Vereinschronik. Die 23 Gründer zeigten zugleich Lebensmut und Tierliebe. Offiziell gilt der 11. Juli 1948 als Gründungstag, doch schon lange zuvor wurde die Hundeausbildung betrieben. Die französische Besatzungsmacht untersagte allerdings zuvor die Eigenständigkeit eines Vereinslebens.

Mit einem Stab erfahrener Experten schufen sich die Schäferhundefreunde ein gutes Renommee. Weniger Verständnis brachte die Stadt auf, die sich wegen des dringend benötigten Übungsplatzes immer wieder querstellte, ist in der Chronik zu lesen. Doch 1953 war es soweit: der alte Sportplatz wurde zum Jahresmietpreis von 130 Mark angeboten. Zur damaligen Zeit eine horrende Summe, die sich nach mehreren Vorsprachen auf 40 Mark reduzierten. Nun brauchte es aber auch eine Schutzhütte. In Lahr stand in der Nähe des Stadtbahnhofes ein alter Kiosk, der für 100 Mark abgebaut, nach Herbolzheim geschleppt und dort wieder errichtet wurde.

Mit den Erlösen des Großevents zum 25-jährigen Bestehen konnten weitere Vorhaben realisiert werden: 1977 entstand die Zwingeranlage, knapp zwölf Jahre danach das neue, inzwischen sehr schmucke Vereinsheim in der Birkenwaldstraße.

Amtierender Vorsitzender des Vereins ist Werner Dörr. Er kam durch seine kleine Mischlingshündin "auf den Hund" und schuf sich wenig später einen Schäferhund an, "… und schon bist du Vorsitzender", erklärte er lachend. Neue Angebote wie Erziehungskurse Gebrauchshundeausbildung und Obedience-Training hat Dörr mittlerweile in das Jahresprogramm aufgenommen – und hat noch mehr neue Ideen.

Doch nun feiert der Schäferhundeverein erst einmal: Am Sonntag, 10. Juni, wird das 70-Jährige beim "Tag des Hundes" mit jeder Menge Attraktionen begangen.