Heiligenzell - Schnelles Fahren, falsches Parken, schlechte Bustaktung – all das soll sich mit der Umsetzung des neuen Verkehrskonzepts auch in Heiligenzell entspannen.

Ortsvorsteherin Brigitta Schrempp mahnte zur Geduld, gab aber einen ersten zeitlichen Überblick."Das Verkehrskonzept nimmt die nächsten zehn Jahre in den Blick und ist nicht schon übermorgen fertig", betonte Schrempp und dämpfte damit die Erwartungshaltung der Bürger. In der Sitzung des Ortschaftsrats stellte sie die Eckdaten für Heiligenzell vor und ließ auch im Anschluss an die Sitzung ihren Mitbürgern Zeit für die Frageviertelstunde.

Neue Bushaltestelle geplant

Wichtig für Heiligenzell sei in Zukunft eine weitere Bushaltestelle auf Höhe des Lebensmittelmarkts sowie die Einrichtung eines Bürgerbusses und Abstellplätze für Fahrräder zur weiteren Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln, so Schrempp.

Grundsätzlich angekündigt ist eine flächendeckende Harmonisierung des Tempolimits auf 30 Stundenkilometer. Ausgespart werden hier die Industriegebiete. Aber die Zeiträume und Einführung obliege nicht der Gemeinde, sondern sei Aufgabe des Landratsamtes. "Bis Mitte 2021 dürften wir das hinbekommen", meinte Schrempp.

Tafel zur Geschwindigkeitsanzeige

Eine bessere Lösung sei auch für den Knotenpunkt Heiligenzell/Oberweier/Kindertagesstätte angedacht. Bestellt sei die Geschwindigkeitsanzeigetafel und dürfte demnächst beim Kindergarten installiert werden. Blumenkübel sollten zur Geschwindigkeitsdrosselung führen. So mancher Autofahrer habe wohl den ein oder anderen Kübel bereits gestreift, stellte die Ortsvorsteherin fest.

Raser verärgern Anwohner

Beschlossen sei die Einstellung eines Gemeindevollzugsbeamten in Vollzeit, der alle Ortsteile betreuen wird. "Ich hoffe, dieser arbeitet dann nicht von 7 bis 16 Uhr", warf Ratskollege Thomas Manach (FW) ein. Die Ungeduld über eine bessere Überwachung des Parkraums war den Bürgern, die in die Sitzung gekommen sind, anzumerken. Zu dichtes Parken wird immer wieder in der Waldstraße beklagt.

Mit der Umleitung über die Waldstraße und Kapellberg stellten Anwohner verstärkt "Raserei" fest. Die Parksünder kenne Schrempp sehr wohl. "Aber gegen beratungsresistente und notorische Falschparker helfen nur noch Anzeigen und Fotos, die an die Gemeindeverwaltung in Friesenheim geschickt werden können", führte Schrempp aus. "Schreiben Sie auf und seien Sie Zeuge", so Schrempp.

Neue Blitzer gegen Temposünder

Bezüglich des schnellen Fahrens zeigte sich Schrempp zuversichtlich, weil das Landratsamt neue mobile Blitzgeräte gekauft habe. Das ein oder andere dürfte so auch demnächst in Heiligenzell zum Einsatz kommen. Bei aller Kontrolle und Willen zur Anzeige mahnte Schrempp zum Maßhalten: "Wir wollen kein größeres Denunziantentum in Gang setzen." Die nächste öffentliche Sitzung ist am Mittwoch, 25. März, ab 19.30 Uhr im Schlössle.

Info: Das Konzept

Die Fortschreibung des Verkehrskonzepts hat die Freiburger Firma Fichtner im Auftrag der Gemeinde entwickelt. Der Gemeinderat hatte das ausgearbeitete Konzept als inoffizielles Planungswerkzeug am 28. Januar beschlossen.