SVH-Vorstand Oliver Kurz (Mitte) mit den beiden neuen Jugendleitern Alfred "Ali" Kiefer (links) und Salvatore Della Torre (rechts)Foto: Dorn Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Frischer Wind tut SV Hausach gut / Gleich zwei Neue übernehmen die Jugendarbeit

Auf eine erfolgreiche erste Hälfte der Amtszeit hat der neugewählte Vorstand des SV Hausach zurückgeblickt. Zur Zukunftswerkstatt 2019 gab es erste Zwischenergebnisse zu vermelden.

Hausach. Die coronabedingte Verschiebung der Versammlung in den Herbst hatte der Mannschaft um den Vereinsvorsitzenden Oliver Kurz fast ein halbes Jahr mehr Zeit bis zur "Zwischenprüfung" verschafft. Aber ihr erstes Spiel hatte die Mannschaft sogar schon gleich in der ersten "Halbzeit", also nach dem ersten halben Jahr im Amt, entschieden. "Wir haben entschieden, den Jugendbereich zu fördern und im Herrenbereich die Runde ohne eingekaufte Fremdspieler zu bestreiten", nahm Kurz noch einmal deutlich Bezug auf die bis 2019 vorherrschende Denkweise im Verein, die viele Mitglieder als hauptursächlich für den schleichenden sportlichen Niedergang und die Querelen im Verein ausgemacht hatten. Das hatte dann auch zur Einberufung der Zukunftswerkstatt geführt.

Als deutlich sichtbares Zeichen der Jugendförderung wurde ein Mannschaftsbus angeschafft. Der Zusammenhalt im Verein wurde mit der Geländer-Aktion erfolgreich beschworen, die Vereinsgaststätte Waldhorn als Treffpunkt wiederbelebt und für die Verstärkung der Ersten Mannschaft wurde für die Saison 2019/20 tatsächlich die Finanzschatulle geschlossen gehalten.

Corona wirbelt den Spielplan durcheinander

Sven Müller, im Spielausschuss verantwortlich für die beiden Herrenmannschaften, berichtete von einem eher verhaltenen Start der Mannschaft als Absteiger aus der Bezirksliga in der Kreisliga A. Mit einer tollen Siegesserie spielte sich das von Manfred Hellmig trainierte Team bis auf Tabellenplatz 4 vor, dann wurde diese Serie und wenig später auch die komplette Saison von der Corona-Pandemie gestoppt.

Der Start in die neue Saison 2020/21 geriet leider ähnlich verkorkst. Hier müsse die Mannschaft jetzt liefern, nahm Vorstand Kurz die Aktiven in die Pflicht. Im Jugendbereich konnten mit Alfred "Ali" Kiefer und Salvatore Della Torre gleich zwei Nachfolger für den scheidenden Swen Wieland gefunden werden. Die Jugendversammlung, auf der die etwa 120 jugendlichen Kicker ihre sportliche Leitung hätten wählen sollen, fiel leider inmitten des knapp zweiwöchigen "Lockdown light" und so wurden Kiefer und Della Torre ausnahmsweise auf der Hauptversammlung für ihre Ämter legitimiert.

B-Junioren holen sich die Meisterschaft

Beide berichteten über eine sehr gut aufgestellte Jugendarbeit von den Bambini (Jahrgang 2014 und jünger) bis hoch zu den B-Junioren. In jeder Altersgruppe kümmerten sich mindestens drei Trainer. Die einzige Meisterschaft holten die B-Junioren in Spielgemeinschaft mit dem VfR Hornberg, die Mannschaft hatte bis zum Saisonabbruch alle Spiele gewonnen und wurde somit als Meister und Aufsteiger gewertet. Das erklärte Vereinsziel, "fußballverrückte" Jugendliche in die erste Herrenmannschaft "hoch" zu bringen, haben beide Jugendleiter im Blick. Altersbedingt könnte eine A-Jugend-Mannschaft aber erst für die Saison 2021/22 gemeldet werden, bat Kiefer in der Versammlung für ein wenig Geduld. Finanziell sei die Jugendabteilung 2020 und wohl auch 2021 auf Zuwendungen aus dem Hauptverein angewiesen, da mit den Absagen der Fairplay-Spieltage und des Hallenturniers Kies-Uhl-Cup jegliche Einnahmequellen der Jugendabteilung coronabedingt versiegt seien.

Deutlich kurzfristiger war die Erfolgsnachricht, die Kassiererin Alexandra Waidele für die Versammlung bereit hielt. Das positive Vereinsumfeld rund um die von der Zukunftswerkstatt gesendeten Aufbruchsignale konnte genutzt werden, um mit einem erfreulich hohen Spenden- und Werbeaufkommen den Verein schuldenfrei zu machen.

Die Nachricht vom schuldenfreien Verein nahm auch Bürgermeister Wolfgang Hermann in seinem Grußwort gerne auf. Das Stadtoberhaupt versprach, sich weiterhin um die "Hardware" rund um das Stadion zu kümmern und benannte die Tribüne und den Kunstrasenplatz als zukünftige Baustellen. Letzterer sei in die Jahre gekommen und nach einem Hochwasser-Schaden aus dem angrenzenden Wald eigentlich nicht mehr zu bespielen. Das nächste Förderfenster für eine Generalsanierung öffne sich aber erst in drei bis vier Jahren. Bis dahin könne der "Klumpenbildung" im Kunststoffgranulat nur notdürftig von Jahr zu Jahr mechanisch abgeholfen werden.