Hausach - Auf Einladung der Bürgerinitiative "Radlos" hat Jürgen Schöttle im Einbacher Gasthause Hirsch über die Energiewende in Deutschland referiert. Die Zuhörer bekamen eine faktenreiche Abrechnung mit der deutschen Energiepolitik der vergangenen Jahre geboten.

Theo Feger, der Vorsitzende der Bürgerinitiative, wertete den Vortrag des Referenten als willkommenen Beitrag zur "Aufklärungsarbeit" über die Realität der Energiewende, würden doch aktuell entgegen der Darstellung in den Medien lediglich 3,1 Prozent der in Deutschland benötigten Energie durch Windkraft- und Fotovoltaik-Anlagen produziert.

Zur Berechnung dieses geringen Anteils nutzte Schöttle den Begriff der "Sektorkopplung", also die zur Erreichung der Klimaschutzziele geforderte ganzheitliche Betrachtung der Sektoren Elektrizität, Wärmeversorgung und Verkehr. Hiervon erwarten sich Experten Synergieeffekte im großen Maßstab, könnten doch Überschüsse in der fluktuierenden Sonnen- oder Windstromproduktion dazu benutzt werden, Wärmeerzeugung und Verkehr nach und nach auf regenerativen Ökostrom umzustellen.

Der Referent nutzt diesen Zusammenhang aber nur dazu, mit einem einfachen Dreisatz den für alle Sektoren erforderlichen Gesamtbedarf den aktuellen Ausbauzustand der Stromerzeugung aus regenerativen Energien gegenüberzustellen – ein Experiment, bei dem am Ende der niedrige Anteil von 3,1 Prozent herauskommt.