Die Lebenspartnerin des Bürgermeisters Nadine Wien mit Tochter Melina (von links), Wolfgang Hermann, Adul Sangsingkeo, Thailands Minister für Arbeit, und seine Gattin Aranya Foto: Jehle

20-köpfige Delegation in Deutschland. Empfang im Rathaus: "Zeit der Freundschaft und Respekts"

Hausach - Die deutsch-thailändische Freundschaft soll in Hausach vertieft werden und sich weiterentwickeln. Bei dem Empfang am Samstag bekräftigten dies Bürgermeister Wolfgang Hermann und Adul Sangsinkeo, Thailands Minister für Arbeit.

Die 20-köpfige Delegation war angereist, um ein Fortbildungsseminar in Form eines Kochkurses für Thailänderinnen zu besuchen, der vom Hausacher Verein Ban Saensuk organisiert worden war.

Die Vorsitzende des Vereins, Jiraporn Maier-Knapp, zeigte Bestform in der Simultanübersetzung der Ansprachen. Schon vor der Ankunft des Ministers übte der Bürgermeister wacker die korrekte Aussprache von Amtstitel und Namen des hohen Besuchs. Die für europäischen Zungenschlag ungewohnte Häufung vieler Konsonanten des Thai waren schon schwierig genug, aber dass "Adul" als "Adun" ausgesprochen wird, bedurfte weiterer Anweisung von Jiraporn Maier-Knapp.

Die fast zweistündige Verspätung aufgrund der Verkehrsverhältnisse indes gab genügend Raum zum Einüben und der Willkommensgruß gelang perfekt. In seinem Grußwort unterstrich Hermann die historischen deutschen Beziehungen zu Thailand seit 1858: "Das bedeutet eine lange Zeit der Freundschaft und gegenseitigem Respekt." In Hausach leiste der Verein Ban Saensuk schon seit Jahren mit integrativen Projekten sehr gute Arbeit und unterstütze in Thailand notleidende Kinder.

Durch die interkulturelle Schulpartnerschaft zwischen dem Robert-Gerwig-Gymnasium und einer thailändischen Schule lernen die jungen Menschen die jeweilige Region und vor allem den Familienalltag in den Gastfamilien kennen. In einer Präsentation stellte der Bürgermeister die Stadt unter der Burg vor.

Der thailändische Minister bedankte sich für das herzliche Willkommen. In seiner Rede ging der Minister auch auf die gezeigten Impressionen ein. "Die Stadt hat auf mich Eindruck gemacht", so Adul Sangsinkeo. Er habe einen älteren Herrn um die 70 Jahre noch sehr gut Auto fahren und eine rüstige Seniorin auf dem Fahrrad durch Hausach radeln gesehen. Das verweise auf eine gute Verwaltung und Führung der Kommune.

Die Präsentation hat seinen Worten nach neben angesiedelten Industriebetrieben auch vielfältige Kultur und Werte der hier lebenden Menschen gezeigt. "Ich komme wieder, aber dann als private Person", versprach der Minister. Gerne folgte er der Bitte des Bürgermeisters, sich in das Goldene Buch der Stadt Hausach einzutragen.

Zuvor wurde die thailändische Delegation, bestehend aus Staatssekretären und Beratern, vorgestellt", scherzte Sangsingkeo, als er seine Gattin Aranya vorstellte. Ob die Hochzeitsreise der Hermanns wirklich nach Thailand geht, steht laut dem Bürgermeister noch nicht ganz fest. Herzlich eingeladen sind sie jedenfalls von Adul Sangsingkeo, das fernöstliche Land als Gäste des thailändischen Ministeriums kennenzulernen.

Der Hausacher Verein Ban Saensuk hat im Jahr 2016 sein 25-jähriges Bestehen gefeiert. Vorsitzende ist Jiraporn Maier-Knapp. Ziel des Vereins ist es, in der Kinderhilfe erfahrene und kompetente thailändische Partner oder Institutionen zu unterstützen. Die von dem Ehepaar Jiraporn und Hubert Maier-Knapp initiierten integrativen Projekte für Thailänderinnen sind so erfolgreich, dass die thailändische Botschaft in Berlin und thailändische Stellen in Bangkok darauf aufmerksam wurden.