Mit Hilfe ihres Sohnes haben die Bewohner mit einer Plane die fehlenden Ziegel ersetzt. Die Trümmer sollen nun sukzessive abtransportiert werden. Foto: Reinhard

Wohnhaus in Seilergasse ist weiter unbewohnbar. Schriftliches Gutachten steht noch aus.

Hausach - Ein Gutachter hat die Ursache für den Brand eines Wohnhauses Ende März in der Hausacher Seilergasse festgestellt. Demnach soll ein technischer Defekt das Feuer ausgelöst haben.

Wie Wolfgang Kramer, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Offenburg, auf Anfrage des Schwarzwälder Boten mitteilte, habe ein Gutachter einen "mutmaßlich technischen Defekt" als Ursache für den Brand angegeben, der am 1. April in der Seilergasse an einem Wohnhaus ausgebrochen war. Mehr als 60 Feuerwehrleute aus der näheren und weiteren Umgebung kämpften damals darum, das Haus zu retten – vergeblich. Es ist bis auf Weiteres unbewohnbar.

60 Feuerwehrleute kämpften gegen die Flammen

Laut Kramer steht das schriftliche Gutachten noch aus. "Welches Gerät den Defekt hatte, muss auch noch geklärt werden", erklärte er.

Die Bewohner der Hauses, Elke und Berthold Moritz, sind in der Wohnung der verstorbenen Mutter eines Bekannten untergekommen. Elke Moritz reagiert überrascht auf die von der Polizei angegebene Brandursache. Wie sie dem Schwarzwälder Boten berichtet, stehe ihr Anwalt in Kontakt mit den Ermittlern und bisher habe dieser noch keine Information zur Brandursache erhalten.

"Bisher wussten wir nur, dass das Feuer außen ausgebrochen sein soll", sagt sie und kann sich deswegen nicht erklären, wie ein technischer Defekt den Brand verursacht haben soll. "Wir müssen wohl abwarten bis das Gutachten bei unserem Anwalt ist, bevor diese Frage geklärt ist", meint sie.

Bewohner wollen Haus nicht wieder aufbauen

Hatten die beiden 68-Jährigen im April noch vorgehabt, das Haus in der Seilergasse wieder aufzubauen, um dort wieder einziehen zu können, haben Elke Moritz und ihr Mann Berthold ihre Pläne nun geändert. Im Moment planen sie ihren Umzug in das Elternhaus ihres Mannes. Dort gibt es eine kleine, freie Zweizimmerwohnung, die sie beziehen wollen.

Da ihr Mann von der Dialyse abhängig ist, hatte Elke Moritz zu Anfang noch einige Aufräumarbeiten übernommen, geputzt und heruntergefallene Ziegel in bereit gestellte Container geworfen. Nun soll der jüngste Sohn des Paares die Arbeiten an dem Haus in der Seilergasse übernehmen. "Der Junior managt das jetzt. Wir haben dafür keine Kraft mehr", sagt Elke Moritz.

Die Moritz hatten nach dem Brand zunächst nicht mehr als das, was sie am Leib trugen. Doch die Hausacher ließen das Paar nicht hängen. Noch bevor die letzten Glutnester gelöscht waren, startete Erwin Moser von Herrenmoden Moser eine Kleidersammlung. Viele andere Hilfsangebote folgten. Auch die Tiere, zwei Kanarienvögel und mehrere Hühner, fanden dank der Solidarität der Hausacher schnell einen Unterschlupf. Die Stadt Hausach richtete außerdem ein Spendenkonto ein. Elke und Berthold Moritz sind von dieser Hilfsbereitschaft, die weiter anhält, immer noch begeistert und zutiefst dankbar.