Laut Fahrlehrer Volk wäre dies das richtige Schiild für die Stelle. Grafik: Sigler Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehr: Neue Tempo-30-Zone im Hegerfeld / Geänderte Vorfahrtsregelung führt zu Verwirrung

Rechts vor links oder links vor rechts? Im Hegerfeld hat die Stadt Hausach eine neue Tempo-30-Zone eingeführt. In diesem Zuge wurden die bisher geltenden Vorfahrtsregeln geändert. Das Schild, das darauf hinweist, verwirrt einige Fahrer.

Hausach. Bisher war die Hegerfeldstraße gegenüber den Straßen Hinterer Bahnhof, Gerwigstraße und Zähringerstraße vorfahrtsberechtigt. In Richtung Post fahrend galt also "links vor rechts". Außerdem war die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von der Einbacher Straße bis zum Ende der Bebauung im Hegerfeld 30 Kilometer pro Stunde.

Einige Bürger haben laut Bauamtsleiter Hermann-Josef Keller die Stadt gebeten, auch im Bereich Narrensteg und Post eine 30er-Zone einzuführen. "Die Verbindungsstraße zur Post wird häufig gequert, gerade von älteren Menschen", so Keller. Aus diesem Grund kam die Verwaltung der Bitte nach. In diesem Zusammenhang musste aber auch die Vorfahrt geändert werden, denn: "In einem Tempo-30-Bereich gilt zwingend ›rechts vor links‹. Da dürfen auch keine Schilder zum Ändern dieser Vorfahrtsregelung angebracht werden", erklärt Keller.

Nun war aber im Fall der Kreuzungen Hegerfeldstraße, Hinterer Bahnhof, Gerwig-straße und Zähringerstraße genau das geschehen. Im Rahmen der Erweiterung der Tempo-30-Zone bis zur Einbacher Straße reagierte die Verwaltung, nahm die entsprechenden Schilder ab und ersetzte sie durch zwei – ein Gefahrenschild mit Ausrufezeichen und eines, auf dem "Vorfahrt geändert" zu lesen ist. Damit will die Stadt darauf hinweisen, dass in diesem Bereich ab sofort generell "rechts vor links" gilt.

Fahrlehrer musste Vollbremsung einlegen

Gerade das führt bei einigen Autofahrern, vor allem, die die frühere Regelung nicht kannten, zu Verwirrung. Manche scheinen zu denken, dass dort "links vor rechts" vorfahrtsberechtigt ist.

Franz Volk, Fahrlehrer aus Hausach, hat einige solcher Situationen selbst erlebt. "Ich musste da schon eine Vollbremsung einlegen", berichtet er. Gerade die Ausfahrt an der Zähringerstraße hält er für hochgefährlich. Am gestrigen Tag erst sei er hinter einem Auto hergefahren, dessen Fahrer die Vorfahrt missachtete und sich auch nicht an die Tempobegrenzung hielt. Wobei Volk auch zugibt, dass die neuen Schildern ihn anfangs irritiert hätten. "Man fragt sich, was da los ist. Was genau wurde geändert? Und in der Zeit, in der man sich das fragt, kann es schon knallen." Das Unfallrisiko für den Bereich schätzt er als sehr hoch ein. "Zu 80 Prozent passiert da bald was", meint er.

Dabei wäre das Problem einfach zu beheben, erklärt er. "Es sind einfach die falschen Schilder angebracht. Da gehören nach der Straßenverkehrsordnung nicht das mit dem Ausrufezeichen, sondern das mit dem Kreuz hin, das auf ›rechts vor links‹ an der kommenden Kreuzung hinweist. Dann wäre klar, was gemeint ist", sagt Volk.

Das Verkehrszeichen "Achtung, Kreuzung!" ist ein Hinweis auf eine Kreuzung oder Einmündung. Es bedeutet, dass dort "rechts vor links" zu beachten ist. Das Schild steht meistens an schwer einsehbaren Kreuzungen.