Schulleiter Mathias Meier-Gerwig, Bürgermeister Wolfgang Hermann und Architekt Achim Lehmann gaben die Mensa samt neuem Anbau mit Durchschneiden des Bandes für den Schulbetrieb frei. Foto: Störr

 Mensa-Erweiterung und neue Klassenzimmer des Gymnasiums sowie Bauteil D der GHS eingeweiht.

Hausach - Pünktlich zum Schulbeginn sind die erweiterte Mensa und die neuen Klassenzimmer des Gymnasiums sowie der neue Bauteil D der Graf-Heinrich-Gemeinschaftsschule in Hausach eingeweiht worden. Der Dank an alle Beteiligten stand im Mittelpunkt der Ansprachen.

Bürgermeister Wolfgang Hermann begrüßte in der Mensa des RGG, die von 120 auf 230 Sitzplätze erweitert worden war. Zwar gebe es im Moment keinen Betreiber, doch in Kürze starte die europaweite Ausschreibung. Außerdem wurden fünf neue Klassenzimmer, ein Sanitätsraum und Büroräume geschaffen.

"Bei so einem Projekt kommt eines aufs andere, aber wir haben alles umgesetzt, was notwendig war. Und trotz der Mehrarbeiten haben wir nur eine geringe Kostensteigerung", erklärte der Bürgermeister. Die größte Herausforderung sei die Gestaltung des Flurs mit einer Rampe gewesen, um den Höhenversatz zum Bestandsgebäude auszugleichen. "Aber wir haben alle Probleme adäquat gelöst." Die berechneten Baukosten lagen im Gesamten bei 2,25 Millionen Euro, nach jetzigem Stand werden am Ende 2,42 Millionen Euro stehen. 910 000 Euro für die Mensa und 1,51 Millionen für die Erweiterung des Schulraums. Die Fassenden-Sanierung kostete 53 000 Euro.

Schulleiter Mathias Meier-Gerwig schickte augenzwinkernd ein Willkommen an alle Magnifizenzen und Spektabilitäten am RGG. Die Mensa sei ein zentraler Ort und eine gute Versorgung der Schüler mit gesundem Essen eine wichtige Aufgabe der Gesellschaft. Neben engagierten Lehrern und neugierigen Schülern wären auch die Räume wichtig. "Klassenzimmer sind nicht nur vier Wände und ein Dach, sondern Orte, die Raum geben für Gedanken, Diskussionen und Entwicklung", betonte der Schulleiter. Ein "Dankeschön" ging in Richtung der Stadt Hausach für das unkomplizierte Miteinander und ans Land als Geldgeber.

Georg Benz betonte als Dezernent des Kreises: "Wichtige Bildungsangebote in Hausach haben durch neue Räume eine Aufwertung erfahren." Die Mensa werde von den Kaufmännischen Schulen mitbenutzt, deren Trägerschaft beim Kreis liege.

Beim Rundgang war seitens der Gäste viel Lob zu hören, bevor alle in die Aula des neuen Gebäudeteil D der Graf-Heinrich-Schule (GHS) wechselten. Im Schmuckstück der neuen Schule stimmten Tobias Thoma an der Geige und Niklas Schmider am Klavier auf die zweite Feier ein. Bürgermeister Hermann erinnerte zunächst an den Architektur-Wettbewerb, den Abbruch des alten Postgebäudes Ende Juli 2018, den Spatenstich am 11. Dezember 2018 und das Richtfest am 18. Oktober 2019.

Als Vorbereitung und Grundlage des gesamten Baukomplexes hätten bereits Arbeiten der anderen vier Bauteile mit vergeben werden müssen, womit man beim derzeitigen Projektstand bei einer Überschreitung von 525 000 Euro und damit 6,85 Prozent liege. Es werde aber aller Voraussicht nach noch einige Einsparungen nach den Schlussabrechnungen geben. Dank gelte neben dem Architekturbüro Schätzler aus München, der Bauleitung durch das Haslacher Architekturbüro Hättich und Faber sowie den Handwerkern und Unternehmen.

Schulleiterin Simone Giesler fand es ungewohnt, Gäste in der neuen Aula zu begrüßen – aber: "Es fühlt sich gut an!" Ihre Redezeit widmete sie dem Dank der vielen Hände, die zum Gelingen beigetragen hätten. Der Leitsatz der Schule "gemeinsam leben – lernen – lachen" könne mit zeitgemäß notwendigen Konzepten in den Räumen umgesetzt werden.

Für Landtagsabgeordnete Sandra Boser (Grüne) gab es doppelten Grund zur Freude, nachdem der Unterricht im Land seit März nicht wie gewohnt stattfand. "Wir feiern die Einweihung und den letzten Ferientag, bevor am Montag alle Schüler wieder dürfen." Der Ausbau der Ganztagsschulen sei weiterhin ein wichtiges Ziel im Land, gerade für diese Angebote sei die Graf-Heinrich-Schule mit den neuen Räumen optimal ausgestattet.

Nach der Segnung durch Pfarrer Dominik Wille – Pfarrer Christoph Nobs wurde mittlerweile an anderer Stelle benötigt – stand das neue Schulhaus zur Besichtigung offen.

RGG: Spatenstich zur Mensa- und Gymnasiumserweiterung war am 9. Mai 2019. Die Planung und Bauleitung oblag dem Architektur-Forum Kehl-Hausach, Architekt war Achim Lehmann. Zusätzliche Maßnahmen, die zu Mehrkosten führten, waren unter anderem die Ertüchtigung der Abwasserleitungen die erweiterte Ausstattung der Mensa-Küche, die Erneuerung der Lüftung im Mensa-Gastraum sowie die Abluft der Küche.

GHS, Bauteil D: Aus einem Teilnehmerfeld von 150 Planungsbüros wurden 25 für den Wettbewerb zugelassen. Das gesamte Schulgebäude teilt sich in fünf Bauteile. Die geschätzten Gesamtkosten werden am Ende bei 14,64 Millionen Euro liegen. Die Bauzeit wird voraussichtlich bis 2025 dauern. Der Neubau Bauteil D steht mit 6,67 Millionen Euro in der Kostenfortschreibung, abzüglich der Ersparnisse und Nachgenehmigungen von 60 000 Euro. Der Abbruch des alten Postgebäudes schlug mit 180 000 Euro zu Buche. Die vorbereitenden Maßnahmen für die weiteren Bauteile liegen bei 877 000 Euro, womit sich ein Gesamtbetrag der Kostenfortschreibung von 7,67 Millionen Euro ergibt.