Klaus Lehmann (von links), Mathias Hohl und Wolfgang Lehmann sowie die Bauhofmitarbeiter Franz Schmider und Franziska Heise haben fleißig am Bau des Wasserrads gebaut. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Heimat: Viele Arbeitsstunden waren für Errichtung der Attraktion bei der Walderholungsanlage nötig

Es klappert das Wasserrad in Fischerbach, denn es ist ein neues kürzlich an der dortigen Walderholungsanlage installiert worden. Gefertigt hat es Zimmermeister Klaus Lehmann aus Oberharmersbach.

Fischerbach. Es ist ein warmer Frühlingstag – doch an der Walderholungsanlage ist davon nichts zu spüren. Der idyllische Platz liegt im Schatten, ein lauer Wind weht. Und an der kleinen Hütte dreht ein Wasserrad munter seine Runden.

Die Walderholungsanlage wurde vor rund 40 Jahren unter dem damaligen Bürgermeister Alfred Bächle mit Hilfe von Bauhof und Waldarbeitern geschaffen. Die Maurerarbeiten übernahm damals Ernst Wangler. Vor etwa 20 Jahren wurde das Wasserrad schon einmal erneuert, erklärt Bürgermeister Thomas Schneider beim Ortstermin.

Nun war es aber wieder in die Jahre gekommen und stand schon seit einer Weile still. Das sei einem Fischerbacher Bürger aufgefallen, der auf seinem Spaziergang an der Walderholungsanlage vorbeikam. Erst durch seine großzügige Spende sei eine Restaurierung möglich gewesen, erklärt Schneider.

Die Gemeinde habe sehr lange nach einem Zimmermann gesucht, der sich des Wasserrads annimmt und sei schließlich bei Klaus Lehmann aus Oberharmersbach fündig geworden, erklärt Schneider.

Bauhofleiter spezialisiert auf alte Techniken

Der Kontakt kam über den Fischerbacher Bauhofleiter Franz Schmider zustande, erklärt Klaus Lehmann. Er ist spezialisiert auf alte Techniken und auch auf den Bau von Wasserrädern. Unter anderem habe er bereits Wasserräder für das Gutacher Freilichtmuseum Vogtsbauernhof konstruiert, so Lehmann.

Sein erstes Wasserrad habe er 1989 mit dem Zimmermeister Otto Pfundstein gebaut, erinnert er sich. "Da habe ich viel gelernt", sagt er heute. Die besondere Herausforderung bei Wasserrädern sei die Verbindungstechnik für die Metallteile. "Das braucht sehr viel Erfahrung", erklärt Lehmann.

An der Konstruktion des Wasserrads habe er nicht viel geändert, so der Zimmermeister. Das neue Rad sei aus Hartholz gefertigt, das sehr massig und massiv sei. Für das zweite Wasserrad war Peter Eble für Achse und Radnabe verantwortlich. "Die war sehr gut gemacht, sodass wir sie jetzt wiederverwenden konnten", erklärt Lehmann.

Wichtig sei, dass das Rad immer ein wenig Wasser führe, erklärt er. Sonst leide das Holz.

Das neue Rad sei so ausgewuchtet, dass es auch bei kleinster Wassermenge in Bewegung bleibe.

Arbeitsstunden sind nicht zählbar

Wie viele Arbeitsstunden er investiert hat, habe er nicht gezählt – und wolle er auch nicht. "Das ist ein nicht alltäglicher Auftrag", sagt er, "so etwas macht man aus Leidenschaft." Bei guter Ausführung halte ein Wasserrad etwa 25 Jahre, so Lehmann. Er schätzt, dass das Fischerbacher Rad mindestens 30 Jahre halten wird.

Das neue Wasserrad in Zahlen:

  Durchmesser: 1,70 Meter

 Welle: 60 Milimeter

 Breite: 40 Zentimeter

  Gewicht: etwa 230 Kilo

  Material: Hartholz