Der neu gewählte Vorstand des Leselenz-Fördervereins (von links): Elisabeth Zürn, Dirk Neumayer, Marion Gentges, Ulrika Wöhrle, Ulrike Tippmann und José Oliver. Ergänzt werden sie durch Ulrike Wörner, die aus Hausach beste Genesungswünsche übermittelt bekam. Foto: Störr

Leselenz: Förderverein blickt auf ungewöhnliches Jahr zurück / Justizministerin Gentges in Vorstand gewählt

Hausach - Der Förderverein des Hausacher Leselenzes hat mit Justizministerin Marion Gentges eine neue stellvertretende Vorsitzende und mit Elisabeth Zürn eine neue Schriftführerin. Den Leselenz unterstützt der Förderverein in diesem Jahr mit 35. 000 Euro.

Die Neuwahlen haben am Freitagabend einige Veränderungen mit sich gebracht. Als Männer der ersten Stunde wurden der bisherige stellvertretende Vorsitzende Friedrich Karl Simon und Beisitzer Werner Bodmer mit Bedauern, großem Respekt und einem herzlichen Dank verabschiedet.

Der Leselenz-Kurator und bisherige Schriftführer José Oliver gab sein Amt ebenfalls ab und wird dem Vorstand künftig als Ideengeber und Beisitzer angehören. Im Amt bestätigt wurden Vorsitzende Ulrike Tippmann, Schatzmeisterin Ulrika Wöhrle und die Beisitzer Ulrike Wörner sowie Dirk Neumayer. Neu gewählt wurden Schriftführerin Elisabeth Zürn und die stellvertretende Vorsitzende Marion Gentges.

Gentges lobt Leselenz

Diese betonte: "Man kann im Grunde die Bedeutung des Literaturfestivals und das dahinterstehende Engagement nicht hoch genug schätzen." Sie sei jedes Mal stolz, wenn sie im ganzen Land vom Leselenz in Hausach erzählen könnte und engagiere sie sich deshalb gerne.

Vorsitzende Ulrike Tippmann hatte zu Beginn ihres Jahresrückblicks gesagt: "Wie das letzte Jahr war, ist allen bekannt." Im Februar sei die Planung des Leselenzes eigentlich fertig gewesen, im März sei das Land vom Coronavirus überrollt worden. Neue und erfolgreiche Konzepte wurden entwickelt, der Leselenz ist neu erfunden worden. Fünf Präsenz-Veranstaltungen habe es gegeben, dazu Buchpublikationen und digitale Formate.

Aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Situation sei die finanzielle Unterstützung zunächst unklar gewesen, habe sich aber zum guten Glück als relativ stabil erwiesen. "Das hat deutlich gezeigt: Kultur ist Systemrelevant!", betonte Ulrike Tippmann. Die Mitgliedsbeiträge seien ein großer und wichtiger Baustein.

Förderungen sind für das Literaturfestival elementar wichtig

Seit zehn Jahren gibt es den Förderverein, der mittlerweile 145 Mitstreiter zählt. Daneben gebe es auch Spenden von Unternehmen und Privatpersonen sowie Förderungen verschiedener Institutionen, mit denen der Leselenz seit Jahren zusammen arbeite. "Der Leselenz genießt deutschlandweit und auch im Ausland ein hohes Renommee. Es ist ein Gütesiegel, das gerade auch für Förderungen wichtig ist", verwies Ulrike Tippmann auf die Bedeutung.

Im Namen des Fördervereins gratulierte sie José Oliver zur jüngsten Auszeichnung mit dem Heinrich-Böll-Preis (wir haben berichtet) und nannte sein stetes Schaffen und Wirken in der Literatur den Anlass für die Würdigung mit dem hochverdienten Kulturerfolg.

In die Finanzen des Fördervereins blickte Schatzmeisterin Ulrika Wöhrle. "Das Spendenaufkommen war zwar geringer als in den Vorjahren, aber vor dem Hintergrund der Pandemie durchaus verständlich", schickte sie voraus. Von den im Vorjahr zugesagten 38 .000 Euro zur Förderung des Leselenzes sei aufgrund von Verschiebungen erst ein Teil von etwa 22. 000 Euro verausgabt, aber längstens beim Jubiläum im kommenden Jahr werde jeder weitere Euro gut investiert.

Das Gisela-Scherer-Stipendium ist nach der Mitbegründerin des Leselenzes benannt und wird mit etwa 7.000 Euro über den Förderverein finanziert.

Bürgermeister Wolfgang Hermann richtete ein ganz großes Dankeschön in Richtung des Vorstands: "Die Stadt ist zwar Träger des Leselenzes, aber der Förderverein übernimmt alle administrativen Aufgaben – und das in einer absolut tollen Qualität."

Im Februar 2011 war der Förderverein des Hausacher Leselenzes im dritten Anlauf gegründet worden. Vorsitzende Ulrike Tippmann erreichte ein besonderer Dank von Leselenz-Kurator José F.A. Oliver: "Es hätte nichts Besseres passieren können, als diese wunderbare Vorsitzende für den Förderverein. Sie kann mit absolut jedem reden, das ist eine besondere Gabe. Als Bindeglied zur Stadt Hausach ist sie eine Glückskonstellation. Danke, dass du den Verein mit so großer Leidenschaft schon so lange führst." Nach dem Ausblick auf das Programm des bevorstehenden Leselenzes gab der Kurator bereits das Datum der Jubiläums-Veranstaltung mit dem 7. bis 15. Juli 2022 bekannt. Auch dieses Programm stehe bereits weitestgehend fest.