Lokalschau: 276 Tiere werden begutachtet
Hausach - Bei der Lokalschau des Hausacher Kleintierzuchtvereins hat sich alles rund um Hahn Taube, Kaninchen und Co. gedreht. Von den Besuchern gab es für schönes Fell und hübsches Gefieder viele Streicheleinheiten und bewundernde Blicke.
Haltung annehmen hieß es für die Tiere allerdings bei den Preisrichtern am Freitagabend. Insgesamt 276 Kaninchen und Geflügel wurden begutachtet. Maximal 80 Tiere dürfen die Preisrichter pro Tag bewerten und deshalb reiste ein fünfköpfiges Gutachtergremium an. Hans Stocker aus Freiburg und Helwig Weißhaar aus Königsfeld waren für die Kaninchen zuständig. Der Schwabo hat ihnen bei ihrer Arbeit über die Schulter geschaut.
Überprüft wurden unter anderem Körperbau und Rückenlinie. Die Hinterläufe sollten parallel zum Körper stehen und kräftige Vorderläufe "Haltung zeigen". Wichtig ist das Fell, das je nach Rasse in Normal- Struktur- und Kurzhaar unterschieden wird. Dabei werden spezifische Rassenmerkmale berücksichtigt. Die Preisrichter pusteten ins Fell und bei manchen Kaninchen erschien ein "Farbtrichter" von Deck-, Zwischen- und Unterfarbe.
Die hängenden Ohren wiederum sind ein Rassenmerkmal bei den Widderkaninchen. Der Fachbegriff dafür ist "Behang" – und der wurde sorgfältig vermessen. Auch Gewicht, Gebiss und Fortpflanzungsorgane wurden begutachtet. Einige der eher schüchternen Tiere brauchten etwas Ermutigung. "Ach, die kann das schon, sie braucht nur ein bisschen Hilfe", meinte Stocker, der von seinem Kollegen um seine Meinung wegen eines Schwarzlohkaninchens gefragt wird. Diese Rasse ist die Spezialität des Freiburger Preisrichters. Er zupfte etwas am sogenannten Mantel der Häsin, damit sie sich in Positur stellt. Die kleine Schönheit wies alle erforderlichen Merkmale für ein "Vorzüglich" in der Bewertung auf.
Die Sachverständigen absolvieren eine dreijährige Ausbildung und erhalten für ihre Expertise eine Aufwandsentschädigung. Für kleine Vereine ist das durchaus ein Aspekt und ohnehin reist für eine geringere Anzahl Tiere nur ein Experte an. Die Bewertung "Vorzüglich" kann in dem Fall erst auf einer größeren Schau erhalten werden. "Wir verpflichten die Preisrichter bereits ein Jahr vor der Ausstellung", erzählt Klaus Blum, Vorsitzender des Hausacher Vereins. Er züchtet seit 45 Jahren Kaninchen. Blum hat die Passion für die Zucht vom Vater übernommen und an seine Töchter weiter gegeben.
Für das Zeitungsfoto gesellte er sich zu den Experten am Preisrichtertisch. Im Korb saß Blums sieben Monate altes Marderkaninchen blau. Es gehört zu den "Kleinen Rassen", deren Deckfarbe ein lichtes blau ist, welches zu den Seiten und Flanken heller wird. Die Backen, die Brust und der Bauch sind hellblau.
Der Preisrichter war zufrieden mit dem Tier, das Prädikat "Vorzüglich" jedoch heimste Blums schneeweißes Zwergkaninchen "Hermelin Rotauge" bei der Lokalschau ein.
Groß- und Wassergeflügel: Thomas Humme mit Laufenten weiß (378 Punkte), Meinrad Griesbaum mit Laufenten forellenfarbig (374 Punkte) und Martin Leukel mit Laufenten blau-gelb (366 Punkte)
Hühner: Raphael Leukel mit Zwerg-Wyandotten (381 Punkte), Meinrad Griesbaum mit Bantam goldhalsig (375 Punkte) und Sergej Kremser mit Federfüßige Zwerghühner (373Punkte)
Tauben: Raphael Leukel mit Italienische Mövchen (381 Punkten), Rudolf Krämer mit Wiener Tümmler (380 Punkte) und Micha Schindler Giertauben (beide 380 Punkte)
Kaninchen: Denise Decker mit Satin elfenbeinfarbig (385,5 Punkte), Klaus Blum (385 Punkte) und Ludwig Schmid mit Lohkaninchen schwarz (384,5 Punkte)
Vereinsjugendsieger Kaninchen: Rolf-Ludwig Decker Zwergwidder weiß (383,5 Punkte), Laila Blum Farbenzwerge schwarzgrannen (381 Punkte) und Joana Staiger mit Zwergwidder wildfarben (287 Punkte)
Vereinsjugendmeister Geflügel/Tauben: Nico Hummel mit Araucana goldhalsig (380 Punkte), der Ehrenpreis Jugend geht an Franziska Kern mit Giertauben und Marlin Ukat mit Glanztauben schwarz
