Alles andere als barriererfrei und auch sonst könnte viel verbessert werden: der Hausacher BahnhofArchivfoto: Reinhard Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehr: Station wird in Bedarfsliste für neues Barrierefreiheit-Bundesprogramm aufgenommen

Zu groß, dann zu klein: Immer wieder fiel der Hausacher Bahnhof bei Förderprogrammen für die Herstellung von Barrierefreiheit durchs Raster. Doch nun gibt es Hoffnung.

Hausach (red/cr). Immer wieder war der Hausacher Bahnhof für ein Programm zur Herstellung der Barrierefreieheit nicht priorisiert worden. Bei dem einen Programm war die Fahrgastzahl pro Tag zu niedrig für eine Aufnahme, bei dem nächsten hatte die Station wieder zu viele Reisende.

In einem Schreiben vom 9. März ist Hausachs Bürgermeister Wolfgang Hermann vom Baden-Württembergischen Ministerium für Verkehr darüber unterrichtet worden, dass das Bundesministerium für Verkehr ein neues Programm zur beschleunigten Herstellung der Barrierefreiheit kleiner Schienenverkehrsstationen plant. Das gibt die Hausacher Verwaltung in einer Pressemitteilung bekannt.

Das Land sei aufgefordert gewesen, bis Ende Februar 2020 geeignete Stationen für das Bundesprogramm anzumelden. Bürgermeister Wolfgang Hermann freue sich sehr über die Aufnahme des Hausacher Bahnhofs in die Bedarfsliste – besonders darüber, dass die Hausacher Station neben Crailsheim, Horb, Neckarsulm und Immendingen die höchste Priorisierung erfahren hat. Die Hausacher Stadtverwaltung bezeichnet diesen Umstand als "Privileg".

"Das neue Programm eröffnet eine sehr große Chance, gemeinsam mit Bund, Land und der Bahn in absehbarer Zeit eine Barrierefreiheit auf dem Hausacher Bahnhof, der zu Recht als Bahnknotenpunkt deklariert ist, zu erreichen", heißt es in der Pressemitteilung.

"Wir sind unserem Ziel nun ein ganzes Stück nähergekommen", wird Bürgermeister Hermann dort zitiert. In diesem Zuge dankte er Unterstützern der Sache: dem CDU-Bundestagsabgeordneten Thorsten Frei, seinem Kollegen Johannes Fechner (SPD) sowie den beiden Landtagsabgeordneten Marion Gentges (CDU) und Sandra Boser (Grüne).

Das neue Programm zur beschleunigten Herstellung der Barrierefreiheit ist laut dem Brief des Verkehrsministeriums für kleine Schienenverkehrsstation mit 1000 und 4000 Reisenden pro Tag gedacht. "Das Bundeverkehrsmininsterium für Verkehr und Infrastruktur knüpft damit an das Teilprogramm im Zukunftsinvestitionsprogramm des Bundes 2016 bis 2018 ›Herstellung der Barrierefreiheit kleiner Schienenverkehrsstationen an", heißt es in dem Brief. Die aktuellen Planungen zielten auf eine längerfristig angelegte Nachfolgeregelung. Hausach habe aufgrund seiner Knotenfunktion eine besondere verkehrliche Bedeutung. Aus diesem Grund werde der Hausacher Bahnhof höher priorisiert als andere. Wie viele und welche Stationen tatsächlich in das Bundesprogramm aufgenommen werden, kann da Ministerium zum derzeitigen Zeitpunkt nicht sagen. Auch die Kosten könnten erst im verlauf der Planung ermittelt werden.

"Das Bundesverkehrsministerium hat angekündigt, die Meldungen der Länder diesen Monat an die DB Station und Services weiterzuleiten, damit dort die Maßnahmen geprüft und zusammengestellt werden können. Dort erfolgt die Priorisierung der Einzelvorhaben", ist in dem Brief weiter zu lesen.

Sammelfinanzierungen sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen erfolgen. 50 Prozent der Kosten übernimmt der Bund, den Rest teilen sich Land und Kommune.

Der Hausacher Bahnhof gehört mit 2896 Reisenden pro Tag zu den fünf Stationen mit höchster Priorisierung in dem geplanten Bundesprogramm. Nur Crailsheim (3216 Reisende), Horb (2944), Neckarsulm (2827) und Immendingen (1142) sind außerdem in der Gruppe mit Priorisierung 1. 16 Städte und Gemeinden gehören zur Priorisierungsgruppe 2. Auch der Haslacher Bahnhof ist dort vertreten (2119) ist dort vertreten.